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Hallo. Ich bins! Philipp!

Ein Bericht über eine Reise in die Hauptstadt, nur um X JAPAN zu sehen.

Alles begann am Sonntag um etwa 14 Uhr. Rein in den Zug nach Singen, dann nach Stuttgart und in den ICE nach Berlin.

Eigentlich sollte die Reise von da an ohne weiteres Umsteigen verlaufen, leider ging der ICE aber in Hildesheim kaputt und wir mussten alle zunächst in einen RegionalExpress nach Hannover (der auch ohne die Last eines zusätzlichen voll besetzten ICEs schon voll war) um von dort dann mit dem Fernverkehr weiter nach Berlin zu reisen.

Insgesamt erzeugte das eine Verspätung von etwa 60 Minuten, aber immerhin hatte ich so noch die Möglichkeit in Hamburg Hannover etwas halbwegs vernünftiges (insofern man zwei Pizzen von diesem Ditsch-Laden als vernünftig bezeichnen kann) zu essen.

Nachdem ich den Hauptbahnhof erreichte, wurde ich dann erstmal zum Bahnhof Zoo dirigiert, wo ich nach einiger Zeit den alcore und seinen Bekannten (im Weiteren: der Bekannte) traf, der unsere Übernachtungsmöglichkeit darstellte. Der Nachtbus (dessen Fahrer mich einfach durchwinkte, als ich ein Ticket kaufen wollte) brachte uns nach Hause.

Der Montag begann, nach einem Frühstück mit einem Seminar über Archimedes von Henry Mendell, in das uns der Bekannte mitnahm. War durchaus interessant, vor allem auch die Tatsache, dass es ein Seminar mit zwei Dozenten und zwei Studenten (+ uns Gästen) war.

Danach ging es dann zur Mensa, in der ich ein Twix aß. Ich kann in Mensen einfach nichts essen, dieser generische Essensgeruch vertreibt mir jeglichen Appetit.

Da der Bekannte ein sehr motivierter Student ist (zumindest schien er so) trennten sich danach unsere Wege und ob der verbleibenden vier Stunden, bis wir zur Konzerthalle mussten, entschieden wir uns für einen Besuch im Jüdischen Museum Berlin, welches sich ebenfalls als interessant herausstellte.

Auch wenn die Tatsache, dass man erstmal durch eine flughafenmäßige Sicherheitskontrolle muss etwas beängstigend ist und die etwas abstruse Architektur des Gebäudes etwas komisch wirkt, sind die Sachen die man drin findet sehr informativ.

Etwa um halb sechs machten wir uns dann auf den Weg zur Columbiahalle, die ja am anderen Ende Berlins lag. Wie überhaupt alles. Irgendwie hatte ich in Berlin immer das Gefühl um zum Ziel zu kommen muss ich erstmal die gesamte Stadt durchqueren.

Am Mehringdamm machten wir einen kurzen Zwischenstopp um uns einen Döner bei Mustafas Gemüsekebap (das sieht echt alles genauso aus wie auf dieser grandiosen Webseite, nur die fliegenden Dönertaschen haben gefehlt) zu holen. Laut Empfehlungen sollte dieser nämlich ziemlich gut sein -- leider waren wir nicht die einzigen, die von dieser Empfehlung gehört hatten und so standen wir gute 15 Minuten in einer Schlange, bis wir unseren Döner erhielten.

Die Wartezeit hat sich jedenfalls gelohnt. War sehr schmackhaft, mit jedem Bissen hatte man quasi einen neuen Geschmack, weil man irgendein anderes Gewürz/Kraut/Gemüse im Mund hatte, und überhaupt. Kann ich nur empfehlen. Für die Curry 36 hat's dann leider nicht mehr gereicht, aber das werd ich beim nächsten mal ausprobieren.

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Nach dem köstlichen Mittag ging es nun zum Columbiadamm, also Platz der Luftbrücke und dann zur Halle, wo wir gegen sechs ankamen und uns in die wartenden Massen quetschten. Jede uns bietende Lücke ausnutzend konnten wir uns bis recht weit nach vorne durcharbeiten ohne irgendjemandem weh tun zu müssen.

Überraschend war die Diversität des Publikums -- angefangen von kleinen Mädchen, über Visu-Leute, normale Metaller, ältere Menschen, bis hin zu extra aus Japan und Kanada angereisten Leuten war alles vertreten. Vor der Halle warteten bis zum Einlass etwa 800 Personen, aber die Schlange ging wohl noch ein wenig weiter.

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Nach einem kurzen Regenschauer öffneten sich um 19 Uhr die Tore und wir wurden ganz gemächlich reingelassen. Wir konnten uns ein paar erträglich gute Plätze in der 4./5./6. Reihe oder so ergattern, die wir über das Konzert auch halten konnten.

Die Columbiahalle war letzendlich, glaub ich, fast voll, unten und oben -- aber ist ja jetzt auch ne recht kleine Location. Hatte von dem Namen her mehr erwartet.

Mit etwas Verspätung begann um zehn nach acht das Konzert -- unerwarteterweise ohne Vorband. Die Setlist kann man hier einsehen -- mehr oder weniger ohne Überraschung das gleiche wie bei den anderen Konzerten.

Der Sound war ein wenig matschig -- aber auf welchem Konzert ist der Sound schon perfekt -- der Bass leider nicht so präsent. Insgesamt war es mit gut 2,5 Stunden (abzüglich etwa 20 Minuten "Pause" zwischendurch) natürlich nicht ganz so lang, wie ich es mir gewünscht hatte, aber ich hatte schlimmeres erwartet.

Etwas negativ fand ich leider, dass sie einige Klassiker, wie etwa Rusty Nail, auf Englisch gesungen haben, was den Nachteil hatte, dass man nicht mitsingen konnte, wer zur Hölle kennt denn die englischen Texte? Außerdem haben sie bei ENDLESS RAIN, soweit ich mich erinnere, die zweite Strophe weggelassen, zumindest kam das Solo früher als erwartet.

Das sie am Ende noch Art of Life gespielt haben, war einerseits natürlich klasse, weil es unglaublich awesome ist -- aber leider ist es nur halb soviel wert, wenn sie nur den zweiten Teil spielen und abgesehen passt es irgendwie nicht so gut in die Konzert-Atmosphäre. Es ist halt kein 5-Minuten-Abrock-Teil sondern ein etwas komplexeres Stück Musik, dem man nicht einfach einen Teil wegnehmen sollte.

Das Publikum ist leider nicht ganz so gut abgegangen, wie es hätte sein könnnen. Die ersten drei Reihen sahen immer ganz gut aus, aber neben mir, war -- wie immer -- mal wieder so ein Typ Baum, der sich kein Stück bewegt hat.

Insgesamt war das Konzert aber schon super -- allerdings nicht das beste meines Lebens. Vielleicht kommen sie ja irgendwann nochmal. Hoffentlich länger dann. Und vielleicht nicht nur in Berlin.

Nachdem wir dann fertig waren, stellten wir uns noch schnell am Merchandise-Stand an um ein T-Shirt zu ergattern und gingen dann Richtung Wohnung, mit einem kleinen Zwischenstopp am Mehringdamm um noch eine Cola zu trinken.

Der Rest war unspektakulär: Schlafen, Aufstehen, Haupbahnhof, 9 Stunden Zug, Zuhause.

Fazit: 18 Stunden Zug, ein schöner Konzertabend, fast nichts von Berlin gesehen.

Update: Da Matze der Meinung ist, in diesem Post kommt es nicht ganz klar rüber, dass das Konzert ziemlich awesome war, da ich nur die ganzen Negativpunkte anspreche, möchte ich nochmal ausdrücklich sagen, dass das Konzert awesome war und ich es jeder Zeit wiederholen würde.