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Der erste 3D-Druck meines Lebens

Ihr erinnert euch sicher noch an mein tolles Internet-Brett, welches ich vor ein paar Wochen baute. Eigentlich war ich ja, bis auf die Kabelführung, relativ zufrieden damit, dass der ganze Quatsch nicht mehr auf dem Regal liegt. Leider passierte in der letzten Zeit dann immer wieder folgendes:

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Zum Glück bin ich nicht so groß, dass ich mir den Kopf stoßen würde, trotzdem nervt es aber jedes mal, wenn man in den Abstellraum kommt und man diese Misere vor sich hat!

Das Problem scheint zu sein, dass das Velcro zwar super-stark ist, der Klebestreifen, mit dem man es allerdings an den Dingen festmacht, leider nicht das stärkste auf der Welt ist. Beim USB-Netzteil könnte ich es noch irgendwie verstehen, das wird warm und so, aber warum die Dreier-Steckdose abfällt… und die Festplatte, die 99% der Zeit aus ist? Keine Ahnung. Das Festplattengehäuse hat ja eigentlich auch eine wunderbar glatte Oberfläche!

Wie auch immer. Zu Weihnachten war ich zuhause und begutachtete den 3D-Drucker, den Papa sich angeschafft hat. Zunächst war ich skeptisch, weil was kann man damit schon sinnvolles machen, was man nicht einfach bei Amazon kaufen könnte?

Einen Tag später, als das Ding dann aufgebaut war fiel es mir dann allerdings ein! Man könnte Halterungen für die Sachen bauen, für die der Velcro-Klebestreifen zu schwach ist. Perfekt! Ich lud also, mal wieder, SketchUp herunter (die kostenlose Version geht nur noch im Browser?!) und fing an… zu modellieren. Leider artet das immer in kürzester Zeit in extremen Frust aus, da ich einerseits ja keine Ahnung von 3D-Kram habe und anderseits auch denke, dass SketchUp ein furchtbares Programm ist. Ich habe ja schon mehrfach versucht darin etwas zu basteln, diverse Möbelkonstruktionen und so, aber es hat NIE geklappt.

sketchup.png

Nach einer Stunde hatte ich dieses wunderschöne Modell, das natürlich unbrauchbar war, da alles krumm und schief war und, naja, ich glaube, man sieht’s.

Zum Glück empfahl mir Niklas, nachdem ich lange genug gejammert hatte, Tinkercad von Autodesk. Das läuft zwar auch im Browser, funktioniert aber super und ist mega easy zu bedienen. Außerdem kann man seine Modelle direkt auch nach Minecraft oder als Lego-Modell exportieren, warum auch nicht!

tinkercadd.gif

Hier brauchte ich jetzt nur ne viertel Stunde um das Ding so zu bauen, wie ich es wollte. Die Farben sind nur, weil man halt Farben auswählen kann, und ich schrieb auch nur “Anker” oben drauf, weil ich die Schrift-Funktion von Tinkercad ausprobieren wollte.

IMG_6406-1.jpg

Tinkercad spuckt direkt die STL-Datei aus, die man mit Hilfe von Cura in Druckdaten umwandeln kann. Auf dem Weg kann man noch ca. vierhundert Millionen Einstellungen anpassen (ganz abgesehen davon, dass der Drucker vorher natürlich auch perfekt gerade ausgerichtet werden muss) und dann kann es auch schon los gehen!

3D-Druck ist auf jeden Fall eine Wissenschaft für sich. Da gibts so viel zum rumprobieren und zwischendurch muss man leider immer ewig warten, bis man ein Ergebnis hat.

Für meine Halterung brauchten wir zwei Anläufe, beim ersten Mal machte der Drucker einen kleinen Fehler, vergaß bei zwei Beinen einen Layer, was dazu führte, dass sie beim Support abbrechen mit abgebrochen sind. Der zweite Druck war perfekt. (Druckzeit ca. 1,5h)

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So, und jetzt hängt das Netzteil fest und sicher. Da kann nichts mehr passieren. (Danke auch an Amazon, dass sie die korrekten Maße des Netzteils auf der Produktseite hatten)

Jetzt nur noch eine Halterung für die Festplatte…