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Er bloggt noch? Krass!

Die BookBeat-Lüge

Wer deutsche Podcasts hört, wird an der nervigen BookBeat-Werbung nicht vorbei gekommen zu sein. Ich hatte das schon vor Jahren mal ausprobiert, damals fand ich aber kein Einziges relevantes Buch im Angebot. Vor ein paar Wochen probierte ich es erneut, ich glaube, als Tobi Schlegl beim Hotel Matze zu Gast war.

Zufällig hatte ich ja gerade Schockraum gelesen und sein neues Buch See. Not. Rettung. erschien am Tag danach. Gelesen von Oliver Rohrbeck. Wer mich kennt, weiß, dass ich da nicht widerstehen kann. Ich erstellte mir also einen neuen BookBeat-Account und meldete mich für den Probemonat an. Oder so, keine Ahnung, wie lange das jetzt kostenlos ist für Podcast-Hörer.

Naja. Das Buch war jedenfalls gut. Danach suchte ich weiter und, da Florenz gerade Scheibenwelt-Dinge liest, dachte ich, ich könnte ja mal nach Scheibenwelt-Hörbüchern gucken. Da ich damals mit Wachen! Wachen! anfing, suchte ich also danach und fand eine Hörspiel-Version. Interessant.

Naja, um es kurz zu machen: Es ist etwas cheesy, aber ich liebe es. Natürlich recherchierte ich direkt nachdem Produktionsstudio namens Bookonear. Die haben eine Website von 1995, auf der moderne Innovationen wie ein Cookie-Banner oder gar ein Impressum, noch nicht angekommen sind. Leider musste ich nun auch schon ernüchtert feststellen, dass sie nicht zu jedem Scheibenwelt-Buch eine Hörspiel-Fassung aufgenommen haben. Neben Wachen! Wachen! gibt es nur noch Pyramiden und Lords und Ladies, die kommen in meiner Lesereihenfolge (ebenfalls eine Webseite aus grauer Vorzeit) aber erst wann anders dran.


Da ich einen Blogpost aber nun nicht einfach positiv zu Ende laufen lassen kann, würde ich mich gerne noch beschweren, denn BookBeat wirbt ja in jeder Werbung immer mit dem unbegrenzten Hörvergnügen. So viel Hörbücher, wie du willst!. Tatsächlich ist es nämlich so, dass man im günstigsten Tarif für neun Euro neunundneunzig — kein Wunder, dass niemand Preise in Worten schreibt, das sieht ja furchtbar aus — gerade mal fünfundzwanzig Stunden hören kann. Hundert Stunden kosten dann schon fünfzehn Euro und die wahre Unbegrenztheit schlägt mit zwanzig Euro zu buche, das sind ja fast 40 Mark.

Wenn man ehrlich ist, muss man auch echt viel Zeit übrig haben, um 100 Stunden Hörbücher wegzuhören. Auf 1,5-facher Geschwindigkeit sind das ja auch schon 150 Stunden. Wahrscheinlich werde ich nichtmal die 25 Stunden in meinem Basic-Tarif schaffen, aber über Clickbait-Werbeversprechen aufregen wird man sich ja wohl noch dürfen.