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Er bloggt noch? Krass!

Unsexy Webapp

Vor ein paar Monaten habe ich ja mal BetterJournal vorgestellt. Ich entwickelte das, weil ich keine Lust mehr auf Day One hatte, da ich das nicht mehr so richtig hübsch und leichtgewichtig fand.

Tatsächlich benutze ich meine Webapp nun auch täglich, mein Streak, der natürlich noch aus DayOne-Zeiten übertragen wurde, sind mittlerweile 414 Tage. Fast anderthalb Jahre lang jeden Tag irgendwas notiert, mal wichtiger, mal weniger wichtig. Außerdem nutze ich es gerade als Essenstagebuch, um meinen Snack-Konsum etwas zu kontrollieren, als Dankbarkeitsjournal, etc., was man halt alles so macht.

Heute baute ich kurz noch ein paar Kleinigkeiten ein, die mir den Umgang mit der App erleichtern, manchmal will man ja z. B. noch etwas zu einem vorherigen Tag hinzufügen, das war bisher nur etwas aufwändiger, das heißt mit drei Klicks, möglich, jetzt gehts mit Einem. Es macht mir Spaß, mir die Arbeit zu erleichtern. Umso leichter, es zu benutzen ist, umso motivierter bin ich, auch immer schön etwas rein zu schreiben, über das ich mich dann in fünf Jahren freuen kann.

Wie dem auch sei, eine Sache stört mich daran: Es ist halt eine Webseite. Klar, der (etwas unaktuelle) Code ist auf Github und jemand, der Lust darauf hat, sich eine PHP-App zu installieren, könnte es ausprobieren, aber wenn wir ehrlich sind, macht das doch keiner.

Mein Wunsch ist es irgendwie immer, den Kram, den ich baue, mit anderen zu Teilen, und zwar nicht nur in dem ich hier darüber schreibe, sondern ich würde mir wünschen, dass andere die Sachen benutzen können und sich vielleicht daran erfreuen. Leider wählte ich bisher irgendwie immer den unpassendsten Weg dafür. Bequem für mich, denn ich kann PHP und diverse Frontend-Technologien, aber halt unbequem für andere, weil nur Nerds sich eine eigene BetterJournal-Instanz aufsetzen würden.


Long story short: Ich freue mich sehr, dass ich den Sprung von Day One zu meiner eigenen Software machte, denn ich bin damit viel zufriedener, aber gleichzeitig schau ich es mir immer an und denke nur, was ich da wieder für eine unsexy Webapp gemacht habe. Es fühlt sich auch einfach falsch an, seine Tagebucheinträge in einem Webbrowser einzutippen.


In letzter Zeit spiele ich mit SwiftUI rum und Apps machen ist gar nicht mehr sooo anstrengend wie früher. Aktuell bastel ich an etwas ganz anderem, aber wenn ich das mal fertig habe, vielleicht baue ich BetterJournal vielleicht doch als richtige App? Bisschen nervig wäre es schon, alles nochmal zu bauen, aber ich fürchte, anders kann ich meinen Wunsch nach einer Software, die auch jemand benutzt, nicht befriedigen.

Vielleicht sollte ich mir auch einfach mal eingestehen, dass es auch okay ist, etwas nur für sich selber zu bauen? Es ist immer so schwierig, herauszufinden, was man eigentlich will!