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Ein L und zwei P. Philipp!

London (1)

So, seit fast einer Woche bin ich wieder hier. So langsam ist es an der Zeit mal den kurzen London-Urlaub in einem Blogeintrag zusammenzufassen. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich die ganze letzte Woche über keine wirkliche Zeit mich mal hinzusetzen und die Bilder durchzugehen, aber jetzt ist es geschafft.

Ich habe mir überlegt das ganze einfach in zwei oder drei Posts aufzuteilen, damit es nicht zu viel wird.

TL;DR: Ich flog, landete, bewegte mich 20km durch London und sah alles mögliche. Scrollt durch um Fotos zu sehen.

Freitag

Am Freitag gings los. Mein Flug ging um 10:20 Uhr, ich musste also bis 9:30 oder so spätestens am Gate sein. Ich stellte mir sicherheitshalber 4 Wecker zwischen 6:30 und 6:50, sodass ich spätestens um 7 losgehen konnte.

Glücklicherweise klappte das auch und ich war kurz nach 8 Uhr am Flughafen. Natürlich war das viel zu früh, aber bei dem Geld was ich dafür ausgab, wollte ich den Flug ungern verpassen. Ich nutzte die Zeit um mir noch schnell für 50 Euro ein paar Zettel mit Queen-Aufdrucken zu kaufen.

(Die ganze Reise über fiel es mir schwer mich mit dem britischen Geld zu identifizieren, denn die Haptik war ganz komisch, und warum sind die Münzen mit niedrigem Wert so unglaublich riesig? Abgesehen davon vergisst man ständig, dass das Geld ja viel mehr Wert ist als der Euro und gibt so kurzerhand einfach viel mehr aus.)

Ich war total überrascht, dass mein Flug von einem Gate ging, an dem man per Fluggastbrücke™ in das Flugzeug einsteigen kann. Bei easyjet hätte ich erwartet, dass ich mit irgendeinem klapprigen Bus zwanzig Kilometer über das Flugfeld gekarrt werde.

Tipp zum Boarding: Wenn die nette Dame am Boardingschalter die Worte "Bitte setzen sie sich hin und stehen sie erst auf, wenn ich sie zum Boarding aufrufe" spricht, sollte man unverzüglich sein Handgepäck nehmen und sich anstellen. Versucht man nämlich, ein guter Mensch wie man ist, ihren Worten Folge zu leisten, führt es dazu, dass man ganz am Ende der Reihe steht und als letzter einsteigen darf. Freie Platzwahl, juche!

Der Flug an sich gestaltete sich problemlos. Ich hörte eine Folge Build & Analyze und schwupps, schon waren wir da.

In Gatwick ging alles recht schnell, kurz den Pass kontrollieren lassen und raus. Voller Post-Landungs-Euphorie dachte ich, dass ich jetzt schön meinen Telekom-Roaming-Weekpass buchen kann und dadurch internetmäßig alles geritzt ist. Leider hätte ich wohl etwas mehr recherchieren sollen.

Nun ist es nämlich so, dass man vorher eine Smart Traveller-Tarifoption buchen muss, bevor man die Pässe buchen kann. Grandios! Das geht natürlich auch nur in dem Webinterface (zu dem man auch noch das Passwort wissen muss) und dauert natürlich auch einige Zeit, bis es aktiviert ist. Um die Geschichte abzukürzen: Ich aktivierte Smart Traveller irgendwann, allerdings ging es das ganze Wochenende über nicht und ich musste mich mit offenen WLANs und manchmal ein bisschen Roaming über Wasser halten.

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Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es mittlerweile kurz nach eins war. Auf der Webseite des Hotels stand irgendetwas von "Checkin frühstens 15 Uhr", also machte ich mich auf, London etwas zu entdecken. Ich ging einfach irgendwo lang, landete beim Buckingham Palace und ging zum St. James Park, wo ich direkt von Millionen Tauben und Eichhörnchen begrüßt wurde. Letztere waren wirklich ziemlich zutraulich und raschelten fröhlich durch das herumliegende Herbstlaub.

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Am Ende kam ich bei der Horse Guards Parade raus, glücklicherweise ohne Pferde, ging einmal im Kreis und kam am Ende wieder am Buckingham Palace heraus. Weiter durch den Green Park und schwupps, schon war ich am Piccadilly Circus. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen und ich fühlte mich gezwungen mir einen original britischen Briten-Regenschirm zu kaufen.

Ich hatte im Kopf, dass mein Hotel in der nähe vom Oxford Circus ist, also machte ich mich als nächstes auf den Weg dort hin. Zwischendurch kam ich auch an einem T-Mobile-Laden vorbei, in dem ich mir fast eine T-Mobile UK-Simkarte geholt hätte, wenn er nicht so voll gewesen wäre.

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Um zu schauen, wo das Hotel nun genau ist suchte ich mir kurz ein offenes WLAN (die es zum Glück hier und da gab, später merkte ich, dass in den Tube-Stations auch WLAN verfügbar ist). Bolsover Street. Okay. Da fast an jeder größeren Kreuzung nette Ständer mit Karten aufgestellt sind, war es kein großes Problem das Hotel zu finden.

(Insgesamt habe ich mich über das Wochenende allerdings mehrfach verlaufen, weil ich einfach nicht damit klar kam, dass die erwähnten Karten nicht eingenordet sind, sondern in die Richtung zeigen, in die man guckt)

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Das Hotel war okay. Ein Bisschen klein und so, aber ausreichend für eine Person. Und es gab sogar eine Badewanne! Ich legte mich kurz aufs Bett und schaltete den Fernseher an, nur um festzustellen, dass das Nachmittagsprogramm genauso sinnfrei ist wie in Deutschland. Kurz darauf entschied ich mich lieber wieder los zu gehen.

Beim Hotel-Checkin hatte ich nämlich auch noch eine kleine analoge Faltkarte erhalten, die für den Rest des Wochenendes noch eine große Hilfe war.

Ich entschied mich dafür ein bisschen Tube zu fahren und mir mal alles da unten bei der Westminster Abbey anzuschauen. Also rein in die Bakerloo Line, bis zum Embarkment Pier, über die Brücke zum London Eye, zurück über die nächste Brücke zu den Houses of Parliament. Ein paar Schritte weiter ist dann auch schon die Westminster Abbey.

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Um den imposanten Anblick zu unterstreichen rissen auch die Wolken auf und die ersten Sonnenstrahlen des Tages kamen zum Vorschein. Ich lief immer der Sonne entgegen, kam wieder an der Victoria Station vorbei und landete in Chelsea. Ich wanderte so umher, ging mal links, mal rechts und kam am Sloan Square an.

So langsam begann es zu dämmern und ich warf einen Blick auf meinen neuen Freund, die Karte. Eigentlich taten mir auch die Füße schon ein Bisschen weh, ich legte die Idee einfach die nächste Tube-Station zu verwenden aber trotzdem beiseite und dachte mir, dass ich ja erstmal noch zum Hyde Park gehen könnte.

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Also schön die Sloan Street nach Norden. Vorbei an tausend teuer aussehenden Klamottenläden, hunderten Sportwagen und vielen Menschen. Wobei das jetzt nicht nur für diese Straße gilt. Insgesamt besteht der Verkehr in London augenscheinlich nur aus Bussen, Taxen und einer angenehmen Mischung aus Porsche, Ferrari und anderen teuren Autos.

(Und die Leute gehen alle bei Rot über die Straße. Habe mich nach kurzer Zeit daran gewöhnt einfach mitzugehen, wenn alle anderen losgehen, sonst wird man eh nur mitgedrängt.)

So. Nach ein paar Minuten war ich dann am Hyde Park und ging einmal durch. Aufgrund der späten Stunde (also naja, es war vielleicht so 18 Uhr) war da nicht mehr fürchterlich viel los. Die größte Attraktion waren einige Gänsehorden, die über die Wiese pflügten und alles fraßen, was in irgendeiner weise fressbar aussah. Ich machte vorsichtshalber einen größeren Bogen um die Tiere, aber sie schienen auch nicht sonderlich angriffslustig.

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Mittlerweile hatte ich zum zweiten Mal das Gefühl, dass ich keine Lust mehr habe zu laufen. Mein nächster Gedanke war also die nächste Tube zu suchen, noch etwas zu essen zu besorgen und danach ins Hotel zu fahren.

Das ganze gestaltete sich so, dass ich noch 10 Minuten an der Park Lane entlang ging, am Hyde Park Corner einstieg und bis zum Piccadilly Circus fuhr. Weil das alles überall ganz furchtbar interessant aussah ging ich letzendlich noch über eine Stunde alle möglichen Straßen entlang, konnte mich aber auch für nichts entscheiden und landete in einem Pret a Manger am Trafalger Square.

(Pret a Manger hat lt. Wikipedia 118 Filialen in London und ich bin mir sicher mindestens 50% davon gesehen zu haben. Dazu kommen ca. 23034 Starbucks, 1402 McDonalds und mindstens 3 Burger Kings)

Das Sandwich war so mittel und meine Lust mich auch nur noch einen Millimeter zu bewegen ging gegen null. Also machte ich mich auf den Weg zur nächsten Tube um diesmal wirklich zum Hotel zu fahren. Das machte ich dann auch. An meiner Haltestelle saß ich noch fast dreißig Minuten, weil es schön warm war und das kostenlose Wifi gut funktionierte.

Im Hotel badete ich und schaute noch etwas TV, denn das Abendprogramm war wesentlich erträglicher, denn es lief QI mit Stephen Fry! Grandios.

(Oh, das wurde lang. Was Samstag, Sonntag und Montag passierte folgt in den nächsten Tagen.)

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