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Er bloggt noch? Krass!

Mein Problem mit Web-Entwicklung

Ich glaube, es dürfte mittlerweile 10-15 Jahre her sein, dass ich meine ersten Zeilen PHP-Code schrieb. Damals war alles so einfach — man hatte ein paar Dateien mit Code, HTML, CSS und <font>-Tags, alles quer gemischt.

Außerdem gab es keine riesigen Diskussionen, ob PHP nun supergeil, okay, total bescheuert, oder die Ausgeburt der Hölle ist. Also, wahrscheinlich gab es die Diskussionen, aber sie interessierten mich nicht. Ich fand PHP, sah das es genug Tutorials und Dokumentation gab und lernte es einfach, weil es mir am einfachsten erschien.

(Ruby und Python waren damals einfach noch nicht in meinem Blickfeld, Perl verstand ich nicht)

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Webentwicklung im Jahre 2015, Symbolfoto

Heute hat sich das geändert. Die Stimmen gegen PHP werden immer mehr, ich ließ mich davon beeinflussen und wurde unsicher. Im Rahmen eines Kundenprojektes beschäftigte ich mich mit NodeJS und fand das auch ziemlich gut, fand aber einige Punkte, die mich störten (Javascript, die Datenbank-Wrapper sind alle komisch, die Template-Engines sind alle komisch).

Dazu kommt, dass viele moderne Webapps Single-Page-Apps sind, dafür gibt es aktuell auch mindestens fünftausend Javascript-Libraries.

Und haben wir schon über Datenbanken gesprochen? SQL ist scheiße, NoSQL ist die Zukunft! Oder auch nicht. Jeder hat hier eine andere Meinung.

Wenn man sich die aktuelle Webentwicklungs-Landschaft so anguckt, könnte man denken, es ist unmöglich etwas zu bauen, ohne mindestens zwölf verschiedene Javascript-Libraries, zwei CSS-Preprocessors und eine fancy Programmiersprache mit MVC-Framework und richtig geiler Asset-Pipeline zu benutzen. Achja, und NoSQL. NoSQL!

Weil ich natürlich auch hip und modern sein will gucke ich mir die meisten Dinge auch an und versuche damit rumzubasteln, meistens merke ich aber auch, dass am Ende doch alles scheiße ist.

Klar stecken in den meisten Produkten tolle Ideen, selten lassen sie sich aber so gut verallgemeinern, wie die Entwickler das andachten und was am Ende dabei rauskommt ist dann wunderschöner, aber sehr speziell geformter Hammer, der nur bei wenigen Nägeln weiterhilft (Ich liebe die Hammer-Nagel-Metapher).

Puh. Insgesamt nervt mich die Situation seit mittlerweile mehr als einem Jahr. Placescore baute ich damals in NodeJS — einmal mit MongoDB, bis ich feststellte, dass es sich nicht dafür eignet (oder ich zu dumm bin) und dann nochmal mit Postgres, glücklich war ich dabei aber auch nicht.

Statt nun weiter frustriert zu sein, entschied ich mich, mir jetzt erstmal Yii 2.0 anzugucken und watched.li damit weiterzuentwickeln. PHP 5.4, MySQL und serverseitig gerenderte Templates.

Das fühlt sich jetzt zwar etwas rückschrittlich an, aber ich glaube, es ist besser, überhaupt etwas zu machen als Monate lang wegen zu großer Auswahl in Schockstarre zu verfallen.

Wenn ihr es nun bis hier her geschafft habt, macht nicht den gleichen Fehler wie ich. Lasst euch nicht frustrieren von der Auswahl und den tausenden Meinungen da draußen. Entscheidet euch für das Werkzeug, was euch am besten in der Hand liegt (selbst wenn es PHP ist) und baut, was ihr bauen wollt.

Viele Grüße,
Philipp

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