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Ein L und zwei P. Philipp!

Narcos

Vor ein paar Tagen, auf dem Rückweg vom Sport, entdeckte ich an einer Bushaltestelle mal wieder ein Netflix-Werbebanner, welches mich auf Narcos aufmerksam machte.

Ich glaube, Netflix ist die einzige Firma, deren Offline-Werbung bei mir Erfolg hat. Gerade Netflix!

Naja, ich schrieb es also auf meine Liste und schaute es jetzt am Wochenende komplett. In letzter Zeit habe ich mich echt mit Serien angefreundet, die man an ein oder zwei Wochenenden durchgucken kann. Zehn Folgen sind perfekt.

(Eventuell leichte Spoilerwarnung.)

Narcos erzählt die Geschichten von Pablo Escobar, einem übergewichtigen Drogenbaron und Steve Murphy, einem amerikanischen DEA-Agenten.

In den ersten Folgen erfährt man relativ schnell, was so von 1970-1990 passiert. Große Teile werden hier von Murphy als Off-Stimme begleitet, so dass man sich manchmal fühlt, als wäre man im Geschichtsunterricht. Durch die schnelle Reise durch die Jahre und die verschiedenen Schauplätze ging etwas das Zeitgefühl verloren und man sieht recht viele verschiedene Charaktere, so dass es schwer fällt eine Bindung aufzubauen.

Im zweiten Teil der ersten Staffel verringert sich die Geschwindigkeit dann etwas und man hat mehr Zeit durchzuatmen.

Ich weiß nicht genau, wie viel zur Story hinzugedichtet wurde, die vielen Originalaufnahmen, die zwischendurch eingespielt werden, lassen das ganze aber auf jeden Fall sehr real wirken.

(Und wenn man sich mal die Wikipedia-Seite zu Escobar und seinen ganzen Freunden durchliest, merkt man, dass es wohl nicht stark übertrieben ist.)

Narcos zeigt ganz gut, zu was für Scheiße Menschen in der Lage sind, wenn es um Geld und Macht geht. Das und die Tatsache, dass man sich auch mit keinem der Charaktere so richtig anfreunden kann, hinterlässt sie einen am Ende etwas deprimiert.

Es ist wirklich keine schöne Serie an der man Spaß hat. Trotzdem war ich spätestens nach der dritten Folge dann doch ziemlich gehooked und musste es zu Ende gucken, um zu erfahren was passiert. Wenn man sich also grundlegend für sowas interessiert, und etwas abgehärtet ist, was Gewalt in TV-Serien angeht (ich würde sagen, es ist knapp unter Daredevil-Niveau), sollte man Narcos auf jeden Fall anschauen.

Es ist wieder mal eine sehr sehr gute Netflix-Produktion und ich freue mich auf die zweite Staffel, die von Netflix bereits wenige Tage nach dem Release der ersten beauftragt wurde. Ich freue mich auf das nächste Werbebanner von Netflix.

Noch ein paar Random Facts:

  • Bestimmt 75% der Dialoge sind auf Spanisch, man ist also die ganze Zeit damit beschäftigt Untertitel zu lesen, wenn man kein Spanisch kann. Das wirkt natürlich stimmiger, ist aber auch etwas nervig.
  • Pablo guckt die ganze Zeit sooo traurig, dass man eigentlich Mitleid haben müsste
  • Ich hab etwas gebraucht um Oberyn Martell in seiner Rolle als Peña zu erkennen, freute mich dann aber umso mehr!

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