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Ein L und zwei P. Philipp!

DIY Homekit

In der letzten Zeit komme ich ja immer mehr davon ab, selber herumzufrickeln und gehe mehr in die Richtung Geld auszugeben um kostbare Zeit zu sparen. Jahre lang warte ich nun schon darauf, dass jemand vernünftig funktionierende Funksteckdosen auf den Markt bringt, die kein halbes Vermögen kosten.

Vor ein oder zwei Jahren testete ich mal den WeMo Switch von Belkin. Der verlor aber nach kurzer Zeit die WLAN-Verbindung — für 45€ hätte ich da etwas mehr erwartet.Dieser kleine Rückschlag sorgte dafür, dass ich erstmal nichts mehr ausprobierte.

Sprung ins Jahr 2016. HomeKit ist in aller Munde, Freunde probieren es aus und sind halbwegs zufrieden. Eins hat sich jedoch nicht geändert: Es gibt nur ein paar Produkte, die wenigsten davon sprechen HomeKit — und die, die es können sind sau teuer. (Eigentlich um die 60€, bei Amazon gerade über 100€???)

Eigentlich hatte ich mich schon wieder fast vom Traum eines Smart Home verabschiedet — weil eigentlich ist es ja auch Quatsch, die drei Lampen hier kann man ja auch manuell einschalten. Bei meiner monatlichen Recherche, ob es auf meinem Lieblingsblog wirres.net etwas neues gibt (keine Ahnung, warum ich den Blog nicht im RSS-Reader habe), stieß ich allerdings auf eine Artikelreihe, in der Felix davon berichtet, wie er sich sein Smart Home selber zusammenfrickelt — unter anderem, in dem er billige Funksteckdosen in HomeKit integriert.

Da war mein Bastlerherz direkt nochmal geweckt. Ich klickte mich durch das verlinkte Tutorial, kaufte ein paar Komponenten (Links unten) und nach einigen Tagen (Kram aus China, …) konnte ich loslegen. Ich hatte mir vorgenommen möglichst wenig Zeit zu verschwenden. Wenn ich jetzt 10 Stunden damit zubringe, das zum Laufen zu bekommen, könnte ich mir auch einfach ein paar Elgato-Schalter kaufen. Gesagt getan — und nach den ersten 30 Minuten rumprobieren gab ich erstmal auf.

Da ich beim bestellen etwas unvorsichtig war und einfach die ersten Funksteckdosen kaufte, die mir in die Finger kamen, waren meine ersten Bastelversuche nicht von Erfolg gekrönt. Diese modernen Dinger sind nämlich selbstlernend und ja, es gibt irgendwelche Libraries, mit denen man die Codes dann herausfinden kann, aber das hat alles nicht funktioniert.

Nachdem ich kurz davor war alles wieder einzupacken, entschied ich mich dazu, der Sache noch eine zweite Chance zu geben. Da ich auf Amazon keine Steckdosen fand, bei denen ich sicher sein konnte, dass sie nicht selbstlernend sind begab ich mich zu meinem Lieblingsversender für Elektronikschrott - Pollin.de

Dort fand ich dieses formschöne 3er-Set für 12,95€ — dem Produktvideo konnte ich entnehmen, dass es sich hier um Steckdosen mit DIP-Schaltern handelt, da kann man den Code einfach einstellen. Perfekt!

Als die neuen Dosen da waren, setzte ich mich nochmal hin und probierte es aus. Es funktionierte! Die Reichweite war nur leider sehr sehr gering. Aus irgendeinem Grund dachte ich, der 433MHz-Sender würde direkt eine passende Antenne enthalten, dem war aber nicht so. Also schnitt ich mir einen 17,3cm langen Draht zurecht und steckte ihn in das dafür vorgesehene Loch und, schwupps, die Reichweite war besser. Immer noch nicht perfekt, aber es gibt wohl noch ein paar Dinge, wie man das Antennendesign verbessern ann.

Im Nachhinein vermute ich nun, dass diese ganzen Sachen, die ich mit den selbstlernenden Dosen versuchte wahrscheinlich nicht klappten, weil ich damals nicht auf die Idee mit der Antenne kam. Da nun aber alles funktioniert, habe ich aber auch gar keine Lust mehr dem auf den Grund zu gehen.

Danach musste ich natürlich noch meinen Raspberry Pi finden, Homebridge installieren und ein paar Einstellungen vornehmen, aber das ist alles relativ gut im Internet beschrieben, das machte keine größeren Probleme. Immerhin gibt’s bei Software meistens Errorlogs — wenn man sich fragt, warum der 433MHz-Sender nichts sendet kann es leider an tausend Sachen liegen und die Fehlersuche ist kein einfaches tail /var/log/homebridge.log.

Alles in allem also ein gelungenes Bastelprojekt mit überschaubarem Zeitaufwand. Danke an das Internet, dass man, was so Arduino-Kram angeht, kaum noch was selber machen muss und sich einfach alles copy-pasten kann. Außerdem danke an Felix, dass er mir das Thema wieder in den Kopf gesetzt hat. Inspiration für die nächsten Projekte hat er auf jeden Fall noch genug im Blog.

Hier noch eine Liste der Teile, die ich kaufte:

(Natürlich braucht man noch ein bisschen Kleinkram, ein paar Kabel um alles zu verdrahten, ein 5V-Netzteil, aber sowas hat man ja im Haus)

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