Mein Problem mit Konzerten
Ich schiebe diesen Post schon seit Jahren mit mir rum, aber irgendwann muss man seinem Frust ja mal Luft machen!
Wer mich kennt, wird wissen, dass ich häufiger auf Konzerte gehe. Sogar so häufig, dass ich es kaum schaffe eine popelige Seite im Blog aktuell zu halten. Nicht mal 2016 ist dort fertig eingetragen. Naja.
Man könnte sagen, ich bin ein großer Fan von Konzerten. Tatsächlich höre ich ja auch, wenn ich Musik höre, eigentlich am liebsten Live-Aufnahmen, weil man da oft mehr… Spielfreude und Action hat, als bei perfekt abgemixten und totproduzierten Studio-Alben.
Trotzdem passiert es mir bei fast jedem Konzert, dass ich mich furchtbar über verschiedene Dinge aufrege. Umso älter ich werde umso schlimmer wird es, und mittlerweile ist es auch so weit, dass ich mir überlege manche Konzerte, die ich eigentlich gerne besucht hätte, vorübergehen zu lassen, weil ich keine Lust habe, mich wieder aufzuregen.
Vielleicht hilft dieser Blogpost mir ja dabei, mich etwas zu beruhigen und das alles etwas gechillter zu nehmen!
Hier nun die wahrscheinlich unkomplette Liste an Dingen, die mich auf Konzerten zur Weißglut bringen:
- Leute, die auf Open Air-Konzerten rauchen. Ja ok. Kann man nichts dagegen machen, man ist draußen, man kann rauchen. Außerdem ist ja meistens genug Platz.
- Leute, die auf Open-Air-Konzerten Gras rauchen. Raucht doch wenigstens bitte normale Zigaretten, das stinkt nicht so.
- Leute, die auf Konzerten in Hallen, oder kleinen Clubs rauchen. Abgesehen davon, dass es eigentlich überall verboten ist, was soll das? Seit meinem ersten Konzert, im Jahr 2005 oder so, frage ich mich was das soll. Es gibt so schon keine Luft bei Konzerten, und dann maßen sich noch Leute an, dort zu rauchen? Dazu kommt noch, dass kein Platz ist, und die Leute dann meistens noch wild mit ihrer Zigarette rumfuchteln. Wie oft habe ich schon Asche abbekommen, oder musste ausweichen, um nicht mit Brandflecken auf der Kleidung nach Hause zu gehen.
- Leute, die sich während eines Songs unterhalten. ??? ??? ??? Absolut kein Verständnis. Wir haben jeder 40€ für dieses Konzertticket ausgegeben und ihr habt nichts besseres vor als die ganze Zeit über euren Tag zu sprechen??
- Leute, die zu jedem Song einen witzigen Kommentar haben. Interessiert mich nicht, sorry.
- Leute, die während eines Songs, diesen Song ihren Freunden erklären müssen. “In dem Lied “Balkon gegenüber” geht es übrigens darum, dass der Erzähler einen Mann auf dem Balkon gegenüber beobachtet.”
- Leute, die ohne Rücksicht auf Verluste wild herumspringen. Dafür gibt es doch Mosh-Pits und Walls of Death und solche Instrumente, die genau für euch ins Leben gerufen worden. Ich will einfach nur herumstehen und das Konzert genießen.
- Leute, die sich während des Konzertes Getränke holen, und dann der Meinung sind, sich wieder bis zu Ihrem Platz in der zweiten Reihe vordrängeln zu müssen. So ein Konzert geht maximal drei Stunden. Wenn man vorher was trinkt, hält man das doch aus? Wenn ihr euch so verausgaben müsst, dass ihr unbedingt was zu trinken braucht, dann bleibt danach doch einfach hinten. Oder drängelt euch nur einmal durch. Oft genug passiert es mir, dass die gleichen Leute fünf mal vorbei kommen.
- Leute, die während eines Konzertes für sich und all ihre Freunde Getränke holen. Es gibt doch nichts schöneres, als sich mit einem 6er-Bierträger aus stabiler Pappe durch Menschenmassen zu drängen. Wieso machen Leute sowas?
- Leute, die sich witzig fühlen und “Wegezoll” einfordern, wenn sie jemanden, der gerade Getränke geholt hat, durchlassen sollen. Nein, das ist nicht witzig.
- Leute, mit dicker Lederjacke. Das stört mich meistens nicht wirklich, finde es nur immer interessant, wie man es bei den 38°C Lufttemperatur noch in einer dicken Lederjacke aushält.
- Leute, die einem ihr Bier über den Rücken kippen, weil sie beim Herumspringen (mit vollem Becher) nicht aufpassen können).
- Leute, die herumjohlen, der Künstler soll endlich aufhören zu labern und anfangen zu singen. Das ist vielleicht umstritten, aber ich gehe gerade wegen des Herumlaberns auf Konzerte. Die Musik kann ich ja zur Not auch noch bei Spotify hören, witzige Ansagen eher selten.
- Und, je nach Künstler: Leute, die während dem Song anfangen rumzujohlen, weil sie nicht wegen der Musik da sind, sondern wegen dem Gelaber. (Beispiel: Helge Schneider Konzert und Leute, denen lange Jazz-Soli zu langweilig sind)
- Leute, die laut Pfeifen. Vor allem, wenn sie neben einem stehen, ist das doch immer sehr laut.
- Leute, die die ganze Zeit Videos oder Tonaufnahmen mit ihren Smartphones machen Ja, ok. Ich nehme auch immer 5 Sekunden auf, für’s Konzert-Gif. Manchmal ein Schnipsel für die Insta-Story. Aber es gibt ja so viele Leute, die die ganze Zeit Sachen mitschneiden. Waruuum.
So. Was stört euch an Konzerten? Bin ich der Einzige, dem es so geht? Also, es ist ja nicht so, als wäre ich danach immer mega down und genervt — die Freude über die Künstler überwiegt meistens schon. Dieses Jahr wäre ich aber zum Beispiel schon gerne noch zu Helge Schneider und Amy Macdonald in den Stadtpark gegangen, wenn mich die Aussicht auf die ganzen nervenden Leute nicht umgestimmt hätte.
Wie sähe ein perfektes Konzert für mich aus? Ohne andere Menschen? Das geht ja auch nicht. Menschen sind ja schon für ein Live-Erlebnis essentiell, denn klatschen, jubeln und mitsingen gehört irgendwie dazu. Daher hier meine Regeln für ein perfektes Spießer-Konzert:
- Jeder hat genug Platz (im Idealfall Sitzplätze).
- Niemand verlässt seinen Platz, nachdem das Konzert anfing.
- Jeder öffnet seinen Mund nur, um mitzusingen.
- Niemand raucht, natürlich.
- Niemand macht hält sein Telefon länger als 5 Sekunden hoch. (Konzert-Gif-Klausel)