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Er bloggt noch? Krass!

Mirrorless: Nein, danke?

2017 — ein guter Zeitpunkt mal zu notieren, warum ich mich immer noch dagegen wehre auf eine Mirrorless-Kamera umzusteigen. Wahrscheinlich lese ich diesen Blogpost in zwei Jahren und lache mich aus, aber genau dafür ist der Blog ja da.

Spätestens seitdem sogar Pablo, der professionellste Fotograf, den ich kenne, vor Freude strahlt, wenn er seine Fuji in der Hand hält und gar keine Lust mehr auf seinen Nikon-Fuhrpark hat, werde ich etwas nachdenklich.

Also, eigentlich brauche ich ja gar keine neue Kamera. Ich kaufte meine 6D im Jahre 2014 und hoffte, dass sie mindestens genauso lang bei mir bleiben wird, wie die 400D vorher — die hat es immerhin auf gute acht Jahre gebracht. Insgesamt bin ich aber auch super zufrieden, das einzige, was ich mir noch wünsche ist der Dual Pixel-Autofokus, damit man endlich auch mal Videos aufnehmen kann, ohne, dass einen der Fokus bescheuert macht.

Also warte ich schon seit Monaten auf die 6D Mark II. Im Sommer soll sie ja dann endlich kommen, ich bin gespannt.

Nun haben wir also festgestellt, warum ich überhaupt über eine neue Kamera nachdenke, kommen wir zu den Punkten warum ich auf keinen Fall eine spiegellose kaufe. Fangen wir an mit den Quatsch-Gründen:

  1. Mein ganzes Leben bin ich schon auf Canon fixiert, das wird auch für immer so bleiben!
  2. Ich will nicht meine ganzen Objektive verkaufen und neu kaufen. Da ich außer dem einen keine teuren L-Linsen habe, hab ich nur so Kleinkram, wo der Wiederverkaufspreis nicht so stabil und gut ist. Ich sitze zum Beispiel seit Jahren auf diesem 28mm/1.8 herum und keiner will es.
  3. Ich will eigentlich schon gerne auf Vollformat bleiben, auch wenn es hundert YouTube-Videos gibt, in denen Leute erklären, dass der Unterschied gar nicht so groß ist. Das ist auch der Grund, warum die M5 von Canon hier raus fällt.

Mit ein bisschen Nachdenken und Einschränken könnte man diese Gründe natürlich entkräften. Da bleiben dann aber noch ein paar sinnvollere Gründe:

  1. Ich bin 99,9% zufrieden mit der 6D. (Abgesehen vom Video-Autofokus)
  2. Ich finde nicht, dass meine Kamera zu schwer oder zu groß ist. Sie liegt gut und in der Hand und hängt ansonsten halt herum. Hat mich noch nie gestört.
  3. Bei den meisten Reisen nehme ich zwar zwei Akkus und das Ladegerät mit, muss dieses aber selten benutzen. Natürlich ist es auch nicht mega schlimm, wenn der Akku nur noch für 200 Bilder hält, aber es ist plötzlich eine Sache, die man im Blick haben muss
  4. Der elektronische Sucher. Eieiei. Bei jeder Spiegellosen, die ich bisher in der Hand hatte (Pablos Fuji irgendwas, die Leica Q von Martin) dauerte es gefühlte Ewigkeiten bis der EVF anging, wenn man die Kamera zum Auge führte. Jaja, man gewöhnt sich dran, und es ist ganz schön, wenn man das fertig belichtete Bild schon im Sucher sieht und nicht erst nach der Aufnahme, aber ich glaube, ich möchte mich einfach nicht daran gewöhnen.
  5. Meine 6D ist sofort da. Das Delay von Standby zu einsatzfähig habe ich bisher noch nie wahrgenommen. Das möchte ich nicht aufgeben.

Wow, jetzt so beim Schreiben fällt mir auf, dass auch die “sinnvolleren Gründe” gar nicht so große Roadblocker sind, wie ich dachte.

Wie auch immer. Ich bleib bei Canon, ich bleib bei Spiegelreflex und werde vielleicht eine andere Änderung vornehmen: Versuchen mich weniger persönlich angegriffen zu fühlen, wenn mal wieder jemand seine neue Spiegellose als das non-plus-ultra darstellt. Kann ja jeder das benutzen, womit er am besten zurecht kommt und was am meisten Spaß macht. Revolutionärer Gedanke!

(Oder alternativ: Endlich mal aufhören soviel über Equipment nachzudenken und lieber lernen, wie man gute Fotos macht.)

(Hallo Zukunftsphilipp, der gerade seine neue spiegellose Kamera auspackt: War ja klar!)

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