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Ein L und zwei P. Philipp!

Lieber Windows-PC,

ich weiß gar nicht, wie du richtig heißt, ich war damals wohl schon aus dem Alter raus, wo ich jedem Device vernünftige Anime-Namen gegeben habe.

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2012, nachdem sich Marcel und Martin ordentliche Gaming-Rechner gekauft haben, habe ich dich auch nochmal aufgerüstet und wir verbrachten viele Runden Battlefield 3 zusammen. Danach habe ich auch noch das ein oder andere Spiel gespielt (Bioshock Infinite, die neuen Tomb Raiders), die meiste Zeit standest du aber nur in der Ecke und hast Staub gefangen.

Dabei hatte ich endlich ein richtig geiles Gehäuse gekauft, wo die Festplatten so seitlich rein können, damit man da leicht dran kommt. Konnte ja keiner ahnen, dass man nich mehr 20 fette 3,5”-Platten einbauen muss, um zu überleben. Außerdem richtig gute Gehäuselüfter, auch für mich das erste Mal. Du bist kaum hörbar und bleibst kühl!

Außerdem stattete ich dich mit so einem fancy Netzteil aus, wo man sich selber aussuchen kann, welche Kabel man braucht, damit nicht zu viel im Rechner rumliegt. Von dem Mainboard, der CPU, dem RAM und der Grafikkarte will ich mal gar nicht erst anfangen, die waren auch alle teuer genug, sollten ja auch für einige Jahre Spielspaß reichen.

Wer hätte gedacht, dass ich, wenn ich finanziell in der Lage bin, mir den geilsten Gaming-PC zu bauen, keine Lust mehr auf Gaming habe? Also naja, zumindest am Rechner. Ab und zu spiele ich ja doch mal was, aber halt mit der Switch. Im Bett, oder auf der Couch.


Und trotzdem bekomme ich jedes mal, wenn ich den Rechner doch aus einem Grund anschalte so ein heimeliges Gefühl. Dieses Windows 10, das ich nie wirklich eingerichtet habe, weil ich zu dem Zeitpunkt, als ich den Rechner baute schon voll auf Mac OS war und der Gaming PC wirklich nur Steam brauchte. Irgendwie fühlt es sich an, als wäre ich dort zuhause — aber gut, ich bin auch immer noch den größten Teil meines Lebens Windows-User gewesen (… 95? — 2012). Wahrscheinlich gibts da aus der Zeit in meinem Kopf noch einige Assoziationen.

So schön es sich auch anfühlt, bin ich sehr froh, nicht mehr tagtäglich die Windows-Oberfläche und entsprechende Programme zu sehen. So viel sieht da einfach noch aus wie damals, als ich selber in Visual Basic 6 Interfaces zusammen geklickt habe (das war toll!).


Aber das soll gar nicht der Punkt dieses Posts sein. Weil ich doch noch ein paar Blu-ray Discs besitze, kaufte ich mir nach langem Ringen doch noch ein Blu-ray-Laufwerk. Das erste optische Laufwerk, das dieser Rechner in seinem Leben zu Gesicht bekam. Im Jahr 2018, naja.

Jedenfalls verlief die ganze Sache, Windows-typisch, natürlich nicht ohne Probleme. Da ich nicht genügend Stromkabel im Gehäuse hatte (bei irgendeiner Aufräumaktion habe ich wohl die zusätzlichen Kabel meines tollen modularen Netzteils weggeworfen, geil) musste ich nämlich eine der Festplatten abstöpseln um das neue Laufwerk mit Strom zu versorgen.

Windows angemacht, Desktop kommt, alles freezed. Neustart, Windows bootet, allerdings nur in einen schwarzen Bildschirm, die Maus funktioniert aber und den Task Manager kann ich auch starten, hä?

Ich probierte weiter rum, hangelte mich durchs BIOS, hätte sogar ein paar Jumper umgesteckt, würde es noch welche geben, naja. Nach tausend Reboots kam er immerhin mal wieder auf den Desktop und direkt erschien so ein gutes altes Popup… “Bitte legen sie ein Medium in Laufwerk D: ein”.

Aha! Mir wurde einiges bewusst. Natürlich hatte ich das System auf C:, eine tolle fixe SSD, installiert — der “Eigene Dateien”-Ordner, oder wie das Äquivalent unter Windows 10 heißt, war allerdings auf der Festplatte mit dem Buchstaben D:. Nun hatte ich ausgerechnet diese Platte aber abgemacht, und weil Windows ein bisschen dumm ist, hat er das Blu-ray-Laufwerk dort einsortiert. Beim Booten versuch Windows da drauf zuzugreifen, bekommt Fehler, wenn kein Medium eingelegt ist und explorer.exe crasht in 9/10 Fällen, was dazu führt, dass meistens der Desktop nicht mal läd und keine Fehlermeldung angezeigt wird. Großes Kino.

Könnten Laufwerke, die an unterschiedlichen S-ATA-Ports angeschlossen sind nich einfach ihre Buchstaben behalten, auch wenn sie kurz weg sind?

Nach drei Stunden Frustration war ich dem Problem nun also auf der Spur und konnte schnell den Buchstaben ändern, worauf hin alles wieder wie gewohnt funktionierte. Juchu!


Jetzt, wo ich mich so ein bisschen damit auseinander gesetzt habe, habe ich schon Lust den Rechner wieder aufzurüsten. Einfach, weil es geht und weil mir das Zusammenbasteln von Computern schon immer Spaß machte. Demnächst irgendwann kommt ja das neue Tomb Raider. Vielleicht spendier ich uns nochmal ne neue Grafikkarte, lieber Windows-PC. Und vielleicht eine neue, kabellose Tastatur, die nicht die Größe eines Flugzeugträgers hat. Hat jemand Empfehlungen? (Nein, keine fancy 300€ mechanische Tastatur mit platinvergoldeten Powerswitches)

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