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Ein L und zwei P. Philipp!

Mein Problem mit Swift

Diese Woche war ja, wie jedes Jahr, die große WWDC von Apple. Erst freute ich mich tierisch darauf, weil ich hoffte, dass in der Keynote ein Update für das kleine iPad Pro rauskommen könnte — leider passierte das aber nicht. 😤


Aber die WWDC ist ja viel mehr als die Keynote. Es gibt sehr viele Sessions, in denen all die tollen Sachen, die man jetzt mit iOS und Swift machen kann, erklärt werden. Früher schaute ich da auch relativ viel und fand die meisten immer sehr lehrreich.

In den letzten Jahren, als mein Fokus wieder etwas von iOS-Entwicklung in Richtung Frontend/Fullstack/Whatever-Entwickler rutschte ließ meine Begeisterung dafür irgendwie wieder nach. Ich würde mir die Sachen gerne immer noch angucken, ich würde auch gerne mal so richtig Swift lernen, bisher hab ich ja eigentlich nur mit Objective C gearbeitet.

Ich frag mich nur immer, ob es sich wirklich lohnt. Klar, es gibt sehr viele iOS-Entwickler und Apple stellt da jedes Jahr ein riesiges Fest auf die Beine. Auf der anderen Seite sehe ich aber auch, das immer mehr, vor allem in dem Agenturumfeld, in dem ich mich bewege, in Richtung React Native tendiert. Welcher Kunde kann da schon nein sagen, wenn man für Apps für zwei Plattformen nicht sechs, sondern vielleicht nur vier Monate braucht (Vielleicht dauert es am Ende auch genauso lang, wie zwei native Apps, dann hat man aber immerhin eine Codebase für zwei Plattformen). Für viele Anwendungsfälle kommt man wohl ganz gut mit React zurecht und muss höchstens in Einzelfällen noch mit nativem Code nachhelfen.

Vor ein paar Jahren konnte ich mir das Objective C lernen noch einfacher schön reden. Es gab klare Argumente gegen komische Cross-Plattform/Hybrid-Apps mit Cordova oder PhoneGap — sie waren einfach langsam und scheiße und selbst jemand, der da nich so das Auge dafür hat, hat das gesehen. Jetzt fällt es mir da schwieriger zu argumentieren. Gibt es gute Gründe gegen React Native? Da ich noch nie wirklich tief damit gearbeitet habe, fällt es mir auch nicht so leicht etwas dazu zu sagen.

Ich lauere immer auf Posts bei HackerNews, sowas wie “I used React Native in a really big app for two years and I hated it”. Leider finden es immer alle nur ausnahmslos geil.


Gleichzeitig sehe ich aber die vielen tausend Leute, die sich auf der Konferenz tümmeln und sich über neue APIs in iOS 12 freuen. Es scheint also ja doch noch Leute zu geben, die native Apps wollen? Das sind ja nicht alles Indie-Entwickler, die aus Spaß an der Freunde ne iOS-App schreiben.

Ich hab ab und zu ja auch mal wieder eine App-Idee (Ich hätte immer noch gerne die KüchenInventur-App), wo ich mir auch überlege, ob ich es “mal eben mit ein bisschen JavaScript-Gefrickel” in React Native baue, oder ob ich mir jetzt eine neue Programmiersprache, mit tonnenweise komischem Syntax-Sugar, aneigne. Wenn ich Swift wenigstens noch für etwas anderes benutzen könnte. Ich würde es echt gerne lernen, aber ich fürchte ich brauche es einfach nicht.


Fazit? Ich würde gerne Swift lernen, weil ich es geil finde, was Apple da jedes Jahr softwaremäßig raushaut, aber ich habe das Gefühl, dass sich das Zeitinvestment nicht lohnt, weil man native Apps nur schwer verkauft bekommt.

(Ja, man könnte auch sagen, dass man es ja auch einfach auf Spaß lernen könnte, aber zum Spaß mache ich genug andere Dinge, da hab ich keine Zeit)

(Vielleicht ist mein Blickwinkel auch einfach verschoben, weil ich zu sehr im Frontend-Süppchen schwimme und ich weder richtig weiß, was mit React Native alles geht oder nich geht, noch, ob da draußen noch jemand echte, native iOS-Apps will.)

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