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Er bloggt noch? Krass!

Bye, bye, Day One

Irgendwann Ende 2011 fing ich damit an ein Tagebuch zu schreiben. Erst in einem Heftchen, kurze Zeit später per Day One. So füllte sich mein digitales Journal von Jahr zu Jahr mit Einträgen. Manchmal mehr, manchmal weniger. Teilweise habe ich Monate lange Streaks mit täglichen Einträgen, hier und da fehlt ein halbes Jahr. Letzteres ist natürlich sehr schade, aber so ist das mit mir und Habits. 18 Tage scheinen bei mir nicht zu reichen, um eines zu formen!

Vor ein paar Monaten startete ich mal wieder einen Versuch, das Tagebuchschreiben zu einem festeren Bestandteil meines Tages werden zu lassen, aktualisierte Day One und kaufte sogar eine Premium-Subscription um den Dark Mode zu bekommen.

Meine Freundschaft mit Day One war allerdings schon mit der Einführung von Day One 2.0 vor einigen Jahren leicht angekratzt. Statt weiter auf Dropbox oder iCloud-Sync zu setzen, bauten sie ihr eigenes Sync-System, und eine Verschlüsselung ließ lange auf sich warten. Zusätzlich kamen immer weitere Features hinzu (z.B. Tagebucheinträge Blog-mäßig veröffentlichen, wer will das? Was passiert, wenn ich aus Versehen den Button drücke?), die ich nicht brauchte und das Interface wurde immer überladener und unschöner.

Damit ich das alles nicht mehr sehen muss, schrieb ich mir einen iOS Shortcut, mit dem ich Tagebucheinträge schreiben konnte, ohne Day One öffnen zu müssen. Schonmal nicht schlecht.

Ein paar Tage später fiel mir dann ein, dass ich noch nicht genug Side Projects habe und baute mir einen neuen Shortcut, der einfach Textdateien im iCloud Drive ablegt, immer, wenn ich einen Tagebucheintrag schreiben will. So einfach!

Ich brauche keine Bilder (die sind eh in Photos.app), kein Wetter, keine Location, etc — ein Tagebucheintrag ist ein Text, fertig aus.


Ein paar Problemchen gabs natürlich noch. Zum Ersten darf die Shortcuts-App nur in den „Shortcuts“-Ordner im iCloud Drive speichern, lol. Ich schrieb also einen Cronjob auf meinem Mac, der die Dateien automatisch in ein anderes Verzeichnis zieht.

Des Weiteren hätte ich die Sachen natürlich gerne verschlüsselt, auch das erledigt mein Cronjob.

Als das alles ganz gut lief, kündigte ich die Premium-Subscription und schrieb einen Importer für den Day One-Export. Rund 2.000 Einträge wanderten in meine einfache Dateistruktur.


Das letzte, ungelöste Problem: Ich habe keine schöne Methode mehr, die Einträge anzuzeigen, wie schade ist das denn.

Mein Plan dafür war es, eine kleine Electron-App zu schreiben, die das Verzeichnis einliest, und alles schön präsentiert. So richtig wichtig war es mir die letzten Monate aber nun auch nicht, und so geriet es in Vergessenheit…


Heute googelte ich mal „electron vue getting started“, öffnete drei Tabs, schloss vier Tabs, den Mac und das Arbeitszimmer. Vielleicht baue ich es doch lieber als normale Webseite.

(Alle Getting Started-Guides und Boilerplates sahen nicht so aus, als könnte man in fünf Minuten, etwas halbwegs laufendes Hochziehen, das ist ja schonmal sehr abschreckend.)

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