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Kettenkatze

Zum Geburtstag kaufte ich mir ja diesen kleinen ferngesteuerten Kettenflitzer. Jetzt bekam ich zu Weihnachten tatsächlich so ein Lego Boost-Set (gerade anscheinend ausverkauft und nur super-teuer erhältlich), was wohl das neue Mindstorms ist.

Mit Mindstorms wollte ich ja schon seit immer gerne mal rumspielen, aber es war mir immer viel zu teuer. Boost ist wahrscheinlich, wenn man es direkt vergleicht, in diversen belangen schlechter, weil wann hat Lego irgendwann mal was besser gemacht, aber ich muss sagen, es macht relativ viel Spaß und die iPad-App zum Programmieren funktioniert ziemlich gut.

In dem Boost-Set sind auf jeden Fall ein paar Steine und der “Controller Hub”, der hat Bluetooth, zwei Steckdosen und zwei Tasten. In die Steckdosen, die man wahrscheinlich Buchsen nennen sollte, kann man einen Sensor (Farben und Entfernung) und einen Motor stecken. Der Controller an sich hat auch nochmal zwei Motoren eingebaut. Insgesamt hat man also die Kontrolle über drei Motoren und einen Sensor! Ohne Smart Device geht natürlich nichts, aber da ich nicht 7-12 Jahre alt bin, besitze ich davon natürlich ausreichend.

Die iPad-App ist erstmal so Tutorial-mäßig aufgebaut. Erstmal baut man ein kleines Auto, das fährt, später kann man dann eins der Modelle bauen, die die App unterstützt und damit herumspielen. Die Anleitungen sind alle nur in der App, nix Gedrucktes, der Held der Steine dreht sich wahrscheinlich im Grabe um. Ich finds eigentlich ganz gut.

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Klaus-Otto, ist er nicht süß.

Ich baute erstmal die Katze, weil, warum nicht. Für jedes der inkludierten Modelle gibt es dann so eine vorgefertigte Reihe von "Aktionen", die man triggern kann. Die Katze kann zum Beispiel verschiedene Gesichtsausdrücke machen oder mit dem Schwanz arbeiten, damit dödelt man dann herum. “Wenn der Farb-Sensor einen orangenen Stein sieht, wedel mit dem Schwanz”. Sowas ist dann natürlich relativ langweilig, wenn man älter als 12 Jahre ist.

Zum Glück gibt es aber auch noch den Modus, in dem man frei spielen kann, und nicht auf die vorgefertigten Aktionen setzen muss. Dort kann man direkt mit allem Arbeiten. “Drehe Motor 1 mit Geschwindigkeit 70 für 3 Sekunden”, Schleifen, If-Abfragen, Zufallsgenerator, alles was man braucht, um los zu programmieren ist da. Man kann auch Funktionen und Variablen definieren!

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Hier ein halbwegs funktionierender Roomba-Algorithmus. Ja, ich sehe den Bug.

Das Interface dafür funktioniert ziemlich gut, man schiebt alles umher. Tippi Toppi.

Nachdem ich der Katze also ein paar Stunden beim Grimassen ziehen zuschaute (sie sind nicht besonders gut), überlegte ich mir, was ich denn nun mal machen könnte, was mehr kann, und mir fiel der Flitzer ein. Flott habe ich also die Ketten an die Katze montiert, ein bisschen ge-drag-and-droppt und schon konnte die Katze auf Ketten durch die Wohnung fahren, fast so schlau, wie der Roomba. Wenns fast gegen eine Wand geht, fährt sie kurz zurück und dreht um!

Insgesamt also alles, was ich jemals mit Lego machen wollte, seit dem ich damals selber einen Motor auf ein Modell baute.

(Also, ich habe mich jetzt noch nicht näher mit Boost und den Erweiterungsmöglichkeiten beschäftigt. Soweit ich weiß, konnte man für Mindstorms noch diverse andere Sensoren und Kram kaufen -- der Boost-Controller hat ja erstmal nur zwei Buchsen. Keine Ahnung, was damit noch mehr möglich ist, oder ob da noch was kommt. Wäre auf jeden Fall schade, wenn nicht, denn die Plattform an sich finde ich gut und ich kann mir auch vorstellen, dass Kinder von 7-12 damit Spaß haben!)

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