Introducing Tabspace
Vor einiger Zeit fragte ich mal auf Mastodon, ob jemand eine simple App kennt, mit der man seine Gitarrentabs verwalten kann. Niemand antwortete und ich machte mich selber auf die Suche, fand aber nichts so richtig überzeugendes.
Aktuell benutze ich die App von Ultimate Guitar und die ist… schon okay, allein schon wegen der Tatsache, dass man dort alles findet, was man sucht. Der Nachteil: Es ist eine richtige Firma, die Geld verdienen will und nachdem die App ihre 5-10 Sekunden lang gestartet hat, bekomme ich regelmäßig erstmal ein vollflächiges Banner, das mich dazu bringen soll, eine Subscription abzuschließen. Ich will doch nur kurz Gitarre spielen!
Da ich nichts gutes fand, legte ich den Gedanken und die Gitarre erstmal bei Seite. Letztens fing ich aber mal wieder an, etwas auf der Gitarre zu spielen und war direkt wieder von meiner bisherigen App genervt. Da ich wirklich nicht viele Features benötige, dachte ich mir also, ich könnte es doch zum wiederholten Male mit SwiftUI probieren.
Ich erstellte also ein neues Projekt in Xcode und es wurde mir direkt SwiftData als Storage-Layer angeboten. Da war doch was. Das klang bei der WWDC alles sehr nett, warum also nicht mal ausprobieren. Leider musste ich danach erstmal mein macOS auf Sonoma upgraden, denn sonst geht das nicht. Weitere kostbare Stunden zogen ins Land. Währenddessen hatte ich Zeit zum nachdenken und mir fiel ein, dass es viel cooler wäre, wenn die Tabs einfach weiterhin als .txt
-Dateien im Filesystem liegen könnten, statt irgendwo in der Cloud. Dann könnte ich allerdings kein SwiftData verwenden und müsste ChatGPT bitten, mir viel Code zu erzeugen um Dateien aus dem Dateisystem zu laden und naja.
Aus Gründen des Spaßes bei der Implementierung entschied ich mich also erstmal dafür, es doch mit SwiftData zu bauen und nicht den “Alles ist viel cooler, wenn es einfach Plaintextfiles auf der Festplatte sind”-Weg des Nerdes in mir zu gehen.
Introducing Tabspace
Mit viel Hilfe von ChatGPT, Marcel und Midjourney (und Hannah als Prompt Engineerin) habe ich nun also nach wenigen Stunden bereits eine funktionsfähige Software, in die ich meine Tabs einpflegen kann, die Synchronisiert und sowohl auf macOS als auch auf iOS läuft, wie toll ist das denn!
Der Funktionsumfang ist natürlich begrenzt. Es gibt eine Liste von Tabs, man kann sie favorisieren und anzeigen. Die Schriftgröße wird automatisch so skaliert, dass die längste Zeile des Tabs auch in einer Zeile steht. Wenn man will, kann man es aber auch noch feinjustieren.
Das wars bisher. Ich werde es nun mal ein paar Tage benutzen und schauen, was noch Sinn ergibt. Vielleicht zumindest ein Import aus dem Dateisystem, oder sogar ein In-App-Browser, der Kram von bekannten Tab-Webseiten rauskopiert, oder so 🙊.
Am besten gefällt mir bisher der Name. Ist es nicht ein perfekter Schachzug? Ein Space für deine Tabs! Und gleichzeitig eine nerdige Anspielung auf den Tabs vs. Spaces-Flamewar unter Softwareentwickler:innen! Witzig, oder?
Ich werde in der nächsten Zeit sicher noch das ein oder andere dazu posten, also bleibt am Ball, wenn ihr am Ball bleiben wollt! Vielleicht fixe ich zum Beispiel dieses hässliche Popup:
(Sobald ich das gefixt habe, werde ich es vielleicht auch in den App Store hochladen – gehe aber erstmal davon aus, dass Apple das ablehnt, weil es zu wenig Funktionalität bietet. Mal sehen.)