PN51-Einrichtung (1)
Wie versprochen werden in den nächsten Wochen und Jahren hier ein paar Erfahrungen mit meinem PN51 folgen. Fangen wir am Anfang an, wie lief die ganze Einrichtung und Inbetriebnahme?
Das Gerät kommt ja erstmal ohne RAM und Speicher, was ich ganz schön finde. Als jemand, der in den letzten 10 Jahren quasi nur im Mac-Universum unterwegs war, war es spannend mal wieder einen Riegel RAM in der Hand zu halten, und diese verrückten M.2-NVMe-SSDs. Sind die winzig! Unglaublich.
Man entfernt vier Schrauben, steckt alles rein, schraubt den M.2-Stick fest und fertig. Meine außerordentliche Fingerfertigkeit, die mir damals schon half, RAM-Riegel reinzustecken war hier auch direkt wieder parat. Auch wenn ich vorher nie so große Riegel verbaute. Ich glaube früher, im Gaming PC hatte ich nur zwei mal vier Gigabyte? Hier jetzt sechzehn! Zwei Stück! Was für ein Fortschritt, als Kind hätte ich davon geträumt!
Nun begann die spannende Suche nach einem Gerät, mit dem ich ein Betriebsystem installiert bekomme. Ich habe keine USB-Sticks rumliegen, die sind immer konstant weg. Die einzige Micro-SD-Karte, die ich parat hatte, war die aus dem Raspberry und die wollte ich nicht direkt löschen. Immerhin hatte ich letztens neue Kamera-Speicherkarten erworben, da ich der mehrere Jahre alten 64GB-Karte nicht mehr über den Weg traute. Aber für eine Linux-Distribution wird es wohl reichen!
Ich entschied mich, ein System mit Proxmox aufzusetzen, lud die ISO, flashte die SD-Karte mit balenaEtcher, was ich noch von den ganzen Raspi-Versuchen herumliegen hatte. Mit Adapter in den USB-Port – der PN51 hat nur einen MicroSD-Slot – reingesteckt, gebootet und nix passiert. Nur irgendeine kurze Meldung zu Secure Boot. Mhh.
Ich stöbere erstmal im BIOS, in dem man nicht super-viel einstellen kann und merke, das die M.2-SSD nicht angezeigt wird. Schade. Aber naja, daran wird es wohl nicht liegen, dass er nicht von er SD-Karte booted, die wird nämlich angezeigt. Ich reboote noch ein paar mal, denn Reboot tut gut, wie man früher sagte, als man noch Windows nutzte. Leider ohne Erfolg.
Ich schiebe alles auf die SD-Karte und greife zu größeren Kanonen, ich erinnere mich, dass ich noch eine 2,5”-SSD herumliegen habe, auf der ich früher meine Lightroom-Bibliothek lagerte. Also überspiele ich nochmal die 200 Megabyte Proxmox-ISO-File auf die 2 Terabyte SSD, warum auch nich. Weil ichs ganz genau wissen will, baue ich sie sogar ins Gehäuse ein, da wo die S-ATA-Platte hinpasst.
Funktioniert immer noch nicht!
Ich gehe also nochmal ins BIOS, lese nochmal genau, und sehe eine Secure Boot-Einstellung, die sich deaktivieren lässt. Jetzt klingelt es bei mir. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
Nach dem deaktivieren boote ich wieder mit der SD-Karte, unsecure, und der Proxmox-Installer öffnet sich. Danach läuft alles wie Butter, alles installiert, Netzwerk wird erkannt, alles klappt — per Kabel. WLAN habe ich hier nicht ausprobiert, da das Ding am Ende eh am Ethernet hängen wird.
Nächstes Thema war Plex. Ich erstellte also eine neue VM, in der ich Plex installieren wollte, und das funktioniert natürlich alles wunderbar über die Web-UI, ich musste nur erstmal etwas rätseln, wie und wo man jetzt das Debian-netinstall-Image herunterladen und hinterlegen kann. Ich erledigte es am Ende per Kommandozeile, fand später aber auch den richtigen Button im Browser.
Die Installation verlief easy, leider wurde ich zwischendurch mal unterbrochen, was dazu führte, dass ich vergaß, dass sie nicht fertig war. Als ich den Rechner umpositioniert hatte und damit alles neu startete, war ich erstmal stinke sauer, dass meine neue Plex-VM kaputt ist. Tolle Wurst! Aber naja, wer den Installer nie abschließt und kein Grub installiert ist wohl selber schuld.
Nachdem ich alles nochmal gemacht hatte, lief es besser. Ich stöpselte die externe Festplatte an, auf der meine Plex-Daten liegen, schleifte sie per Proxmox durch und mountete sie an die gleiche Stelle wie auf dem Raspberry Pi. /mnt/plex2
— natürlich. Nun musste ich nur noch eine Kleinigkeit erledigen, denn ich wollte ja die ganzen Cover und Tags und Meta-Daten, die Plex lagert, erhalten, damit nicht alles neu gestaltet werden muss. Dazu musste ich nur die alte MicroSD in den Server stopfen, und das richtige Verzeichnis (steht irgendwo im Internet) aus dem alten Debian ins neue kopieren. Plex neu starten und alles ist so wie vorher. Nur ungefähr achthunderttausend Mal schneller. Was ein paar Prozessorkerne und zwanzig mal soviel Geld-Invest ausmachen, kaum zu glauben.
Schritt Eins is getan, beim nächsten Mal geht es um etwas spannenderes, aber ich verrate noch nichts, damit ihr am Ball bleibt! Hahahaha!