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Ein Impulskauf, vier Bilder

Irgendwann letzte Woche twitterte ich so etwas wie "Ich hatte schon lange nicht mehr das Verlangen mir eine Gitarre zu kaufen". Das war wirklich so ein Gedanke, der mir in dem Moment kam. Kurz darauf, durch diesen Gedanken angestachelt, befand ich mich dann auf der "Product News"-Seite von thomann und entdeckte die HAGSTROM VIKING THE ROD LTD. Eine Rodrigo Gonzáles Signature-Gitarre und dazu auch noch zu einem halbwegs verschmerzbaren Preis!

Auf der Hagstrom-Seite las ich dann noch, dass die ersten Auslieferungen wohl auch noch unterschrieben sind. Ich fragte also kurz bei Thomann nach, ob sie auch welche von denen da haben. Der Thomann-Typ antwortete mit "Ja". Das war mein Zeichen. Am Mittwoch kam sie dann an und wie ich feststellen musste leider ohne Unterschrift. Keine Ahnung ob der Thomann-Mensch meine Mail falsch verstand, oder mich einfach belogen hat. Naja, was solls. Wäre beim Spielen eh nur weg gegangen, schätz' ich. Schickte mal noch ne Mail, in der ich Fragte, was da nun los war, bekam auf die aber bisher keine Antwort.

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Zur Gitarre: Schönes Ding. Nicht super-perfekt verarbeitet, aber irgendwie muss der Preis ja auch machbar sein. Spielen lässt sie sich gut und klanglich find ich sie auch sehr angenehm. Im Vergleich zu meiner SG ist sie natürlich super-riesig und auch recht schwer, aber das ist nichts wirklich negatives. Wäre auch langweilig, wenn die Gitarren alle gleich wären.

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watched.li(ve)

Nach nahezu unendlicher Wartezeit und ewiger Vertröstung von allen, die es gerne benutzen wollten ist es nun soweit. Die alpha-beta-sonstwas-Phase ist vorbei und watched.li kann nun endlich von jedem, der will benutzt werden!

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watched.li?

Für Leute, die es noch nicht kennen: watched.li ist ein kleines Projekt, welches ich bereits 2010 oder so anfing. Ich wollte festhalten, welche Serien ich bis wohin geschaut hatte und bisher gab es dafür keine vernünftige Webseite. Ich baute also los, Jan machte irgendwann ein Design dafür und dann lief die Geschichte erstmal für ein Jahr in einer geschlossenen Betaphase, in die ich Schritt für Schritt immermal ein paar Leute rein ließ.

Vor ein paar Monaten war es dann soweit, dass Marcel und Martin ein neues Design für watched.li umsetzten und ich mich langsam auch an den Rewrite machte. Weil zwischendurch immer mal wieder wenig Zeit und Motivation hatte verzögerte sich das ganze Unternehmen etwas. Vor gut drei Wochen nahm ich mir dann aber mal ein Wochenende Zeit, ging die Sache an und stellte die Beta auf die neue Version um.

In den letzten Tagen fixten Martin und ich dann hier und da noch ein paar Bugs und nun ist es soweit: keine Beta mehr, jeder kann sich anmelden, viel Spaß!

Zukunft

Wie wird es weitergehen? Als nächstes werden wir erstmal daran arbeiten ein paar Funktionen einzubringen, die es in der alten Beta-Version schon einmal gab -- Statistiken und öffentliche Benutzerprofile. Als nächstes steht dann eine API an, damit ihr euch tolle Sachen basteln könnt! (Und wir uns an die iPhone-App machen können)

Allerdings wird das alles nicht super-schnell gehen, denn, wie ihr wisst, hab ich da noch so was anderes am Laufen. Und ich will ja nebenbei auch noch ein paar Serien schauen!

Und dann war da dieser Wald.

Hallo, Philipp hier, von archiv.knuspermagier.de!

Eigentlich wollte ich ja gestern mit Martin auf Fototour gehen, wir hatten uns so lose verabredet. Das heißt, Martin sollte bescheid sagen, wenn er Lust hat und dann mach ich mich auf den Weg.

Martin hatte um 10 Uhr Lust und ich hörte natürlich die iMessage nicht, schade. Als ich dann ein paar Stunden später aufstand war das Wetter sowieso nicht mehr zu gebrauchen und ich verschob das Vorhaben auf den nächsten Tag.

Heute schwang ich mich, nach dem Frühstück (etwa 14 Uhr) aufs Fahrrad, fuhr etwas herum und landete plötzlich in einem Wald. Kann ja mal passieren. Hier ein paar leicht herbstliche Pilz-Fotos.

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London (4)

Aller guten Dinge sind drei. Daher hier nun der vierte und letzte Post zum Thema "Wenn man London rückwärts schreibt heißt das Nodnol. Klasse!".

Mein Vater wünschte sich ja, dass ich einige Sachen für ihn besuche, vor allem einige der Drehorte von einem Film namens Blow Up. Leider fiel mir im Laufe der Planungen auf, dass die meisten Sachen leider furchtbar weit weg waren und ich es zeitlich nicht auf die Reihe bekam. Das ist schade, aber wieder eine Sache für den nächsten London-Besuch.

Da ich aber nicht völlig ohne etwas in der Hand zu haben nach Hause kommen wollte, hatte ich mir vorgenommen am Montag morgen auf jeden Fall noch die Abbey Road zu besuchen.

Ich stand also so gegen acht Uhr auf, packte meinen restlichen Kram zusammen (vorbildlich wie ich bin hatte ich 89% der Dinge natürlich bereits am Vorabend gepackt) und ging zur Rezeption um zu bezahlen. Da meine Kreditkarte eh schon beim Checkin durchgezogen wurde, ging das alles superfix. Ich antwortete auf die Frage, ob alles okay war knapp mit einem "Perfect!" und verschwieg, dass mir das Frühstück nicht so gefiel. Aber ansonsten gab's halt eigentlich auch nichts auszusetzen.

Ich wusste nicht so recht, wohin ich am besten Fahre um zur Abbey Road zu kommen und entschied mich mit der Tube nach Maida Vale zu fahren und von dort zu laufen. Letzendlich war es eine Strecke von 10 Minuten oder so. Hätte ich kurze Zeit investiert um den Bus-Plan zu studieren, wäre es wahrscheinlich schneller gegangen, aber was solls.

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Als ich den berühmten Zebrastreifen erreichte konnte ich erst einmal ein paar anderen Touristen dabei zuschauen, die wohl aus einem ähnlichen Grund wie ich da waren. Ein asiatisches Pärchen stand auf der anderen Straßenseite und schauten energisch auf eine Straßenkarte. Vielleicht waren sie sich nicht so sicher, ob sie wirklich an der richtigen Straße waren.

Hätten sie mal genauer hingeschaut, hätten sie sich allerdings sehr schnell von der lustigen Dame bestätigt gefühlt, die mehrfach in beide Richtungen über die Straße stolzierte und versuchte dabei so auszusehen wie alle 4 Beatles auf einmal. Oder so. Jedenfalls filmte ihre Tochter (oder jüngere Freundin) dabei und alle hatten sehr viel Spaß.

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Ich stand solang im Regen und hoffte, dass die Leute verschwinden, bevor mein Flugzeug losfliegt, damit ich wenigstens noch schnell ein Foto von einem leeren Zebrastreifen als Andenken knipsen kann. Nach nur wenigen Stunden war es soweit, ich erledigte meinen Job und suchte mir die nächste Tube-Station. St. John's Wood sollte es sein. Von da aus über die Baker Street (Woohoo, Jungfernstieg ist unkomplizierte Kinderkacke dagegen!) zum King's Cross Bahnhof.

Da ich ja seit kurzem auch Harry Potter-Leser bin, fand ich es gut, dass mein Zug nach Luton vom Bahnhof St. Pancras abfuhr, der ja direkt neben King's Cross ist. So konnte ich dort wenigstens schnell mit Foursquare einchecken! Was man halt macht, so als Fan!

Falls jemand schonmal mit dem Eurostar nach London gefahren ist, wird ihm St Pancras wahrscheinlich ein Begriff sein, denn die Züge halten dort. Ich stieg aber nicht in einen der herumstehenden Eurostars sondern kaufte mir ein Ticket nach Luton Airport Parkway (hey, das war 10 Pfund billiger als das zum Gatwicker Flughafen), suchte meinen Bahnsteig und stieg in den nächsten Zug.

Danach folgten etwa 40 Minuten der kompletten Ungewissenheit ob ich jemals an meinem Ziel ankommen werde. Das Abteil in dem ich saß war so gut wie leer, hatte keinerlei Anzeigen, wo wir als nächstes halten und Ansagen gab es ebenfalls nicht. Ich schaute aus dem Fenster und las die Namen der Orte, an denen wir hielten. Mill Hill, Borehamwood, mittlerweile verifizierte ich anhand des Sonnenstandes, das wir wohl Richtung Norden fahren. St. Albans, Harpenden. LUTON AIRPORT PARKWAY. Puh, geschafft.

Vom Bahnhof zum Flughafen muss man nochmal etwa 10 Minuten mit einem Shuttlebus fahren, was aber kein großes Problem war. Mittlerweile war es so 11 Uhr oder so und ich hatte noch zwei Stunden Wartezeit vor mir. Als ich am Flughafen schnell per Foursquare eincheckte bekam ich den wunderbaren Tipp, mir unbedingt ein Ticket für die Fast Lane im Security-Check zu kaufen. Die überall herumstehenden Hinweisschilder, die ebenfalls darauf hinwiesen taten ihr Übriges und ich machte, was alle von mir verlangten. Ich kaufte ein Fast Lane-Ticket für günstige 4 Pfund. Mir erschien das als ein fairer Preis für die enorme Zeitersparnis, die ich erwartete.

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Das lustige daran ist, dass die Ticket-Automaten schon unten irgendwo herum stehen, zu einem Zeitpunkt als man noch garkeinen Blick auf die Security-Schalter werfen konnte, um festzustellen, wie voll sie denn so sind. Als ich nämlich hochfuhr und feststellte, dass da gerade mal 10-15 Leute anstehen und ich wahrscheinlich in ebensovielen Minuten durchgekommen wäre, trauerte ich kurz um das Geld. Aber naja.

Aber ich hatte das Ticket nun ja und ging daher den Fast Lane-Weg, durch so ein Pavillon mit Teppich, vorbei an den Menschenmassen. Leider hat man nicht seine komplett eigene Lane, sondern wird einfach priorisiert behandelt und zwischen die normalen Passagiere geschoben. Ich hatte also nicht nur sinnlos 4 Pfund ausgegeben, sondern zog auch noch die Wut der anderen Reisenden auf mich, weil ich einfach mitten in eine Familie reinpriorisiert wurde. Insgesamt eine durchaus lohnende Investition.

Nachdem ich den Security-Bereich durchquert hatte besorgte ich mir etwas zu essen und machte es mir in der Warte-Lounge gemütlich. Das Abfluggate sollte Punkt 13:25 bekanntgegeben werden. Da ich aus meinen Fehlern vom Freitag gelernt hatte, stellte ich mich gegen 13:23 an einen Punkt, von dem ich die Anzeigetafel gerade noch sehen konnte und gleichzeitig schon möglichst nah an den Gates war und machte mich bereit. 13:24… 13:25… die Spannung stieg. GATE 16. In meinem Kopf hörte ich ein lautes Startsignal, ich schwang mich in Richtung der Gates und stiefelte los.

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Die Arbeit hatte sich gelohnt. Ich stand gleich ganz vorne in der Boarding-Kategorie 2, hinter den Speedy-Boarding-Bonzen und den Familien mit Kindern. Weitere 30 Minuten später durften wir rausrennen und der Kampf um die besten Plätze begann. Dank meiner guten Ausgangsposition schaffte ich es aber einen guten Fensterplatz zu ergattern. Das gute an Fensterplätzen ist ja nicht nur, dass man herausschauen kann, wenn man Lust hat, sondern auch, dass man sich einfach anlehnen kann, wenn man schlafen will. Letzteres tat ich recht schnell und wachte erst wieder auf, als wir kurz vor Hamburg waren und es wieder abwärts ging.

In Hamburg trennte mich dann nur noch ein total unmotivierter und langsamer Passkontrolleur vom Ende des Urlaubs. Aber immerhin hatte ich ja wieder Internet…

DADADADAMM Abspannmelodie.

Fazit

Oh, das war alles ganz spannend. Ich machte den Urlaub hauptsächlich um mal aus dem Alltag herauszukommen, nicht den ganzen Tag zu programmieren und nicht ständig über QUOTE.fm nachzudenken. Dieses Ziel habe ich ganz gut erreichen können.

Körperlich entspannend war der Urlaub natürlich nicht, aber das wusste ich auch vorher. Hätte ich das gewollt, wäre ich in irgendein Wellness-Hotel gefahren. Meinem Bein geht es mittlerweile übrigens wieder gut, keine Ahnung, was da schief lief. Brauchte etwa eine Woche.

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Ich sah nicht alles, was ich sehen wollte, schrieb mir aber alles auf die Liste für das nächste Mal. Und das wird definitiv kommen, denn London an sich hat mir ein sehr nettes Gefühl verschafft. Man fühlt sich irgendwie… gut dort. Alles ziemlich sympatisch. Beim nächsten mal werde ich allerdings nicht unbedingt im Herbst/Winter dort hinfahren, denn etwas was ich nicht beachtet hatte, war, dass die Sonnenzeit ja quasi begrenzt ist. Ab 19 Uhr war es quasi dunkel und da ist nicht mehr viel mit Kram angucken, den man besser im Hellen ansieht.

(Ja, London ist im Dunkeln ebenfalls schön, aber trotzdem.)

Des Weiteren hätte ich auch mal gucken können, was man so Abends machen kann. Theater und Kinos und so Kram gibt es ja zu Hauf. Irgendein Musical hätte mir sicherlich gefallen.

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Die Reise war für mich persönlich auch ein Test, ob es mir Spaß macht, sowas alleine zu unternehmen, oder ob ich mir für's nächste mal lieber Begleitung suche. Leider konnte ich mir auf diese Frage auch nach tiefgehender Analyse keine genaue Antwort bilden. Allein ist man halt super flexibel und man kann einfach mal 4 Stunden lang in eine Richtung gehen und niemand kann einen davon abhalten. Man kann 30 Minuten an einer Straßenlaterne stehen und versuchen Fotos zu machen und niemand fragt, wann es endlich weitergeht.

Andererseits ist es alleine auch manchmal doof. Wie schon erwähnt kam ich mir blöd dabei vor alleine in ein vernünftigeres Restaurant zu gehen. Außerdem fällt es mir allgemein leichter daran zu denken regelmäßig etwas zu essen und zu trinken, wenn jemand in der Nähe ist, der das auch tut. Den ganzen Freitag lang trank ich zum Beispiel bis Abends um 10 nichts, weil ich einfach nich dran dachte. Das kann ja garnicht gesund sein. Davon abgesehen konnte ich niemanden die ganze Zeit volljammern, das mein Bein weh tut, weil ich ja nicht einmal Internet hatte. Schrecklich!

(In diesem Moment nochmal viele Grüße an Leonie und Kika, die am Samstag dafür sorgten, dass ich daran dachte zu trinken.)

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Letzter Punkt des Fazits: Als ich die Fotos importierte war ich zunächst etwas enttäuscht. Ich hatte mir eine größere Ausbeute gewünscht. Aber es ist wie es ist. Hier und da habe ich mich geärgert, dass ich nicht Martins Angebot annahm seine 5D zu benutzen, denn 28mm ist an der 400D halt schon etwas lang. Und da es, wie schon gesagt, doch recht früh dunkel war, hätte mir die Rauschfreiheit wohl auch das ein oder andere bessere Foto beschert. Aber was solls. Beim nächsten mal bin ich schlauer!

Damit schließe ich die längste und erfolgreichste Beitragsserie, die ich in diesem Blog jemals hatte. Danke für's lesen und bis zum nächsten Mal! ♥

London (3)

Willkommen, willkommen. Diese Blogreihe zum Thema "Schmerzen im Bein, Vollkornbrot und Tourist-sein in London" nähert sich so langsam dem Ende. Vielen dank an eurem Interesse, die Zugriffszahlen des Blogs waren in den letzten Tagen vier Mal so hoch wie sonst. Krass. Falls ihr die wirklich alle lest: Respekt. Falls ihr nur die Bilder anguckt: auch okay! <3

Der Sonntag begann für mich um etwa 8 Uhr, als ich von einem freundlichen Klopfen geweckt wurde. Ich sprang aus dem Bett, wankte zur Tür und nahm ein riesiges Tablett mit Frühstück entgegen.

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Am Abend vorher hatte ich nämlich einen langen "Breakfast room service"-Zettel ausgefüllt. Diese verrückte Idee wuchs aus der Enttäuschung zwei Tage lang nichts warmes gegessen zu haben, weil die Restaurants entweder voll waren, ich sie doof fand, oder ich mir komisch dabei vorkam allein essen zu gehen. Also ignorierte ich den leicht obszönen Preis von 20 Pfund (bitte rechnet mir das nicht in Euro um) und kreuzte auf der Bestellung alles mögliche an.

Auf dem Tablett hatte ich nun Tee, Müsli, Croissants mit Butter (es gab keine Marmelade oder was anderes zur Auswahl), O-Saft, einen Joghurt, eine kleine Schüssel Baked Beans und Rührei.

Was soll ich sagen. Der Tee und der Orangensaft waren okay, die Croissants waren superklein, dafür immerhin zu dritt. Baked Beans und ich werden allerdings wohl keine Freunde. Ich mag zwar Bohnen, aber diese Soße... hat mich nicht gänzlich überzeugt. Das Rührei war, äh, nee. Es war in eine völlig unnatürliche Form gepresst und hatte einen subtilen Geschmack ungewürzter Pappe. Insgesamt hat sich diese Kurzschlussentscheidung des Vorabends also nicht gelohnt. Schade.

Eigentlich hatte ich geplant nach dem Frühstück zur Abbey Road zu fahren und von dort, über die Baker Street, wieder zum Charing Cross zu fahren. Im Endeffekt fühlte ich mich aber nicht so super, war von allem enttäuscht und schlief lieber noch ne Stunde, bis ich, viel zu spät, aufwachte und zur Tube-Station rannte.

Wir hatten uns wieder für 10:30 verabredet. Ich kam etwa zehn Minuten zu spät, Kika kurz darauf und Leonie, naja, eine Stunde darauf. (Diesmal konnte sie aber nichts dafür, irgendwelche Bahnen fuhren nicht.) Gemeinsam gings dann in die National Gallery.

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Ich muss ja zugeben, dass ich kein großer Kunst-Kenner bin. Also ich mag... schöne Sachen, kann aber mit der meisten "klassischen" Kunst nicht soviel anfangen. Trotzdem war es in der National Gallery beeindruckend. Das Gebäude an sich ist schonmal sehr imposant und wenn man sich überlegt, wie alt die Bilder teilweise sind, die dort hängen, ist das schon spannend.

Nachdem man die Räume mit den mit Putten übersäten Bildern hinter sich hat und langsam in etwas modernere Zeitalter kommt, werden die Bilder auch zunnehmend schöner. Außerdem freute ich mich immer, wenn ich ein Bild, welches wir im Kunst-Unterricht hatten, erkannte. Wie hier das mit den Sonnenblumen von Van Gogh! Ein Klassiker. Ein Bild, welches ich nich kannte, mir jetzt aber wahrscheinlich in Erinnerung bleiben wird ist dieses Portrait vom Joker von Picasso.

Nach zwei Stunden oder so waren wir allerdings kulturell gesättigt und verließen die Galerie. Draußen hatte sich während dessen ein lustiger Typ niedergelassen, der die Touristen unterhielt indem er tanzte, sich total verbog, und so Kram, den man halt machen kann, wenn man Gummiknochen hat.

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Kika verließ uns und wir machten uns auf zum British Museum, welches ebenfalls sehr imposant aussah, gerade aber hauptsächlich viele Ausstellungen mit alten Keramik und Porzellan-Sachen hatte. Alte Teller aus Korea, alte Vasen aus China, altes Geschirr aus Sonstwo. Naja. Abgesehen davon gabs aber auch ein paar spannendere Sachen, wie eine ziemlich alte Samurai-Rüstung.

Als wir alles gesehen hatten, was wir als interessant erachteten war es dann an der Zeit sich zu verabschieden. Danke nochmal an Leonie und Kika für das kleine Touristenprogramm!

Wieder allein unterwegs, mein Bein tat übrigens immernoch ziemlich weh, stieg ich in die Tube und fuhr mal wieder nach South Kensington um dort noch schnell das Science Museum und das Natural History Museum in Angriff zu nehmen.

(Während ich da durch die ewig lange Unterführung ging begegenete ich einem Straßenmusiker, mittlerweile dem dritten oder so. Alle waren mit Verstärker, Effektpedal(en) und halbwegs guten Gitarren ausgerüstet und spielten Rock- und Metalriffs und -Soli. Grandios.)

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Das Science Museum hatte kostenloses und funktionierendes Wifi, eine Alan Turing-Ausstellung und das Google Weblab. Letzteres war ganz spannend, war aber voll und wollte eh gerade schließen als ich ankam. Der Rest des Museums erinnerte mich von den Ausstellungsstücken sehr an das Deutsche Museum in München, bot jetzt also nicht allzuviel neues.

Als ich aus dem Science Museum kam war es dann leider schon 18 Uhr -- für weitere Museen war es also leider zu spät. Das Natural History Museum und die Tate Galerien muss ich wohl auf den nächsten London-Urlaub verschieben.

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Nun hatte ich nur noch einen letzten Plan für den Tag: irgendwo Postkarten kaufen, gucken ob ich vielleicht noch irgendwelche Mitbringsel finde und, wenn es möglich ist, etwas warmes essen.

Also rein in die Tube, Piccadilly. Ein Postkartenladen war schnell gefunden und um 10 Postkarten inklusive passender Briefmarken erleichtert. (Auch wenn ich glaube, dass der mich etwas übers Ohr gehauen hat -- 1,5 Pfund pro Briefmarke erschien mir etwas teuer, aber ich wollte nicht diskutieren). Ein paar Häuser weiter versprach mir ein Geschäft mit dem Namen "Cool Britannia" das perfekte Mitbringsel-Einkaufserlebnis. Da ich der schlechteste Mitbringselkäufer der Welt bin, lief ich sicher fast eine Stunde darin herum und wog ab, was von dem Kram man denn nun ernsthaft verschenken kann, ohne sich total blöd vorzukommen.

Letzendlich fand ich immerhin zwei kleine Dinge, die sich qualifizierten und ich verließ den Shop. Wahrscheinlich waren alle Security-Mitarbeiter schon total fixiert auf mich, nachdem ich da ewig lang rumstromerte. CCTV IN OPERATION.

Auf meiner Suche nach etwas essbaren kam ich nun zu einem Fish & Chips-Laden namens Pier 1. Ich fand einen Platz, neben einem deutschen Pärchen, versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich alles verstehe, über was sie sich lautstark unterhielten und genoss meine erste warme Mahlzeit seit Tagen. Ziemlich lecker. Mit 12 Pfund für eine Portion allerdings nicht gerade ein Schnäppchen, aber hey, ich wurde satt!

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(Wenn auf der Rechnung dann schon 10% Trinkgeld inkludiert sind, ist es dann komisch noch mehr zu geben? War mir nicht sicher und bezahlte vorsichtshalber den genauen Betrag.)

Nach diesem köstlichen Mahl fuhr ich schnurstracks zum Hotel, stieg in die Badewanne, schrieb danach die Postkarten und genoss die letzten Stunden im Hotel mit ein wenig TV-Untermalung. Zuerst kam so ein Typ, der eine Hütte baute, nur aus Material was er in der direkten Umgebung fand, oder so. Könnte auch auf DMAX laufen. Danach Never Mind the Buzzcocks, was ganz lustig war und zum Abschluss lief noch irgendwo Gamer. Ich hatte zufällig gerade eingeschaltet als diese Tanz-Szene kam und musste es dann zuende schauen. Der Film an sich ist ja ziemlich bescheuert, aber Dexter ist super <3.

Damit endete der Sonntag. Bleibt dran, wenn ihr erfahren wollt, ob ich es heil nach Hause schaffte, oder ob ich diese Zeilen insgeheim von einer einsamen Insel im Ärmelkanal tippe.

London (2)

Dies ist der zweite Post meiner großen Reihe zum Thema "Londonurlaub 2012 - Ein Spaß mit Eichhörnchen, Tauben und der Queen".

Als ich meinen Urlaub vor einigen Tagen ankündigte ereilten mich kurz darauf sehnsüchtige Hilfeschreie nach Brot. Vollkornbrot! Leonie und Kika, die beide gerade für ein Jahr in London sind, beklagten sich über die allgemein schlechte Versorgungslage was Vollkornbrot angeht und baten mich ihnen etwas mitzubringen. Weil ich sooo nett bin packte ich neben Klamotten, Macbook und Kamera also auch ein Kilo feinstes deutsches Vollkornbrot in meinen Rucksack.

Am Freitag Abend machte ich also noch schnell einen Treffpunkt mit Leonie aus um den Brotaustausch durchzuführen. Samstag, 10:30, Tube-Station Charing Cross.

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Natürlich verschlief ich etwas, beeilte mich aber zur Tube und kam dann doch noch recht pünktlich an. Nicht so Leonie und Kika, aber das erwähne ich besser mal nicht. Naja. Nachdem ich ein paar Minuten lang Touristen aus aller Welt dabei beobachten konnte, wie sie sich am Trafalger Square aufstellten und sich fotografieren ließen, kamen auch endlich Kika und Leonie und ich wurde das Kilo Brot los.

(Während der 30 Minuten Wartezeit habe ich mindestens 3-4 Leuten geholfen, die nach dem Weg fragten und bestimmt 5 Fotos von irgendwem vor der National Gallery machen müssen.)

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Gemeinsam liefen wir noch etwas in Richtung Piccadilly Circus und ich kam in den Genuss einen Primark zu besuchen. Ein Traum für jeden Fashionblogger! Schätze ich. Äh, ja. Weiter.

Wir entschieden uns nach Camden zu fahren, das stand ja sowieso auf meiner Todo-Liste. Anscheinend waren wir allerdings nicht die einzigen Menschen, die diesen Plan gefasst hatten. Alter, war da viel los!

(Wir fuhren mit dem Bus, das war ziemlich gut, da es meine erste Fahrt mit so einem Doppeldecker-Bus war. Woohoo!)

Menschen, Menschen, Menschen, Tattoo-Läden, Tattoo-Entfernungsläden, Menschen und noch mehr Menschen. Links und rechts von den Menschen waren viele Läden und Stände mit Essen (PLEASE TRY THIS!! VERY TASTY!!) und Kram. Ich bin mir sicher dass einzelne Läden hier mehr Krimskrams hatten als ganze Flohmärkte in Deutschland.

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Während wir uns also durch Menschenmassen quetschten versuchte ich zu verstehen, warum, wieso und weshalb man in einem dieser Läden überhaupt irgendetwas kaufen sollte und wie die Läden wohl überleben könnten, wenn jeder darüber nachdenken würde. Glücklicherweise denken die meisten Menschen wohl eher so "Oh, guck mal, da glitzert was ^_^".

Insgesamt war das also alles ganz interessant anzusehen, aber auch etwas anstrengend. Mit etwas warmen Essen bewaffnet setzten wir uns in einen Park um etwas Abstand zu gewinnen.

(Also ich hatte hatte nur ein Twix, welches ich mir einige Stunden vorher kaufte, weil ich mich nicht dazu durchringen konnte an einem der Stände, an dem pro Minute ca. 200 Menschen vorbei gehen, etwas zu kaufen. Auch wenn da große "hygiene rating 4/5 stars"-Aufkleber drauf waren.)

(Diese Schilder brachten mich den Rest des Tages zum Denken, warum sie nur vier von fünf erreichten und wieso man in einem Laden, der wohl ganz klar Hygiene-Mängel hat, etwas zu Essen kaufen sollte.)

Allerdings war das Wetter ziemlich schön, das soll nicht unerwähnt bleiben. Den ganzen Samstag über hat es keinen Tropfen geregnet! Eine echte Seltenheit in London, habe ich mir sagen lassen.

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Nach den ganzen lustigen Shops in Camden fuhren wir nach South Kensington zum Harrods. Das war natürlich ein ordentliches Kontrastprogramm. Der Wikipedia-Seite kann man folgendes entnehmen:

Auch wenn das Kaufhaus zu den teuersten Einkaufsmöglichkeiten in London gehört, steht es allen Menschen offen. Voraussetzung dazu ist allerdings ein angemessenes äußeres Erscheinungsbild, so dass etwa Träger von Rucksäcken vom Sicherheitspersonal darauf hingewiesen werden, dass sie diese in der Hand und keinesfalls auf dem Rücken zu tragen haben.

Hui. Und ich dachte, dass mit den Rucksäcken wäre eine Sicherheitsmaßnahme gegen Pickpockets! Jedenfalls war dort alles ziemlich... exklusiv und schick. Hier hätte man wahrscheinlich schön Geld versenken können, zum Beispiel für ein paar exklusive Namenschilderhaltersilberfrösche für über einhundert Pfund. Ich begnügte mich mit etwas Tee, den ein Blogleser bestellt hatte (Schicke das Päckchen bald ab!) und verließ das Geschäft mit einem guten Gewissen, viel Geld gespart zu haben.

Kurz nachdem wir Harrods verlassen hatten geschah es. Ich ging so herum, linker Fuß, rechter Fuß, linker Fuß, Autsch. Wahrscheinlich lief ich falsch, trat schräg auf oder sonstwas. Auf jeden Fall hatte ich seit dem Schmerzen im linken Knie, bei jedem Schritt. Vor allem wenn es Treppen nach unten ging.

(Mittlerweile ist wieder alles okay, keine Sorge.)

Nachdem wir zurück am Piccadilly waren verabschiedeten wir uns kurz und ich und mein Knie waren wieder auf uns alleine gestellt. Auf meiner Liste stand noch "Soho" und das war auch gerade in der Nähe. Ich ging also schön quer durch die Straßen zum Soho-Square und arbeitete mich von dort Richtung Süden vor. Durchaus interessant anzusehen.

Selbstverständlich bekam ich irgendwann Hunger, außer einem Twix hatte ich noch nichts gegessen und mittlerweile war es 18 Uhr, oder so. Also machte ich mich auf um das Tokyo Diner zu finden. Auf dem Weg kam ich an einer Forbidden Planet-Filiale vorbei, in der ich mich einige Zeit aufhielt, denn dort gab es allerhand Nerd-Kram. Mangas, Comics, Figuren, Game-Zeug. Ich entschied mich allerdings dagegen irgendetwas zu kaufen, da mein Platz für Einkäufe im Rucksack eh nur dem Volumen des Kilos Vollkornbrot entsprach.

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Nach gefühlten siebenunddreißig Kilometern (in Wirklichkeit etwa 800m) und ein paar Umwegen (verdammte nicht nach Norden zeigende Karten) erreichte ich auch mein Ziel. Mitten in Chinatown war Londons bestes japanisches Restaurant (den Touristenrankings nach zu urteilen). Leider ist der Laden kein wirklicher Geheimtipp und war richtig schön voll. Schade.

Ich hatte so langsam keine Lust mehr, wollte mein Bein noch etwas schonen und fuhr daher zum Hotel. Zum Essen gab es nur zwei abgepackte Sandwiches vom Tesco, die auch nicht schlechter waren als die von Pret a Manger vom Tag zuvor.

Mein Abendprogramm bestand aus ein wenig Planung für Sonntag und der XL-Version der QI-Folge vom Vortag. Bevor ich schlafen ging kreuzte ich noch alles mögliche in der Frühstück-Aufs-Zimmer-Bestellung für den nächsten morgen an und hoffte, dass es meinem Bein am nächsten Morgen besser gehen wird.

Hier noch die Karte vom Samstag, leider ziemlich upgefucked wegen dem vielen Tube-Gefahre:

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So, dass war Tag zwei. Der Rest wird wohl in einem dritten und letzten Teil dieser Blogserie verarbeitet werden. Schaltet daher wieder ein, wenn wir klären, wie das schweineteure Frühstück schmeckte, ob mein Bein am Sonntag weniger weh tat und wieviel Zeit man wohl in einem "Cool Britannia"-Laden verbringen sollte, wenn man auf der Suche nach Mitbringeln ist.

London (1)

So, seit fast einer Woche bin ich wieder hier. So langsam ist es an der Zeit mal den kurzen London-Urlaub in einem Blogeintrag zusammenzufassen. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich die ganze letzte Woche über keine wirkliche Zeit mich mal hinzusetzen und die Bilder durchzugehen, aber jetzt ist es geschafft.

Ich habe mir überlegt das ganze einfach in zwei oder drei Posts aufzuteilen, damit es nicht zu viel wird.

TL;DR: Ich flog, landete, bewegte mich 20km durch London und sah alles mögliche. Scrollt durch um Fotos zu sehen.

Freitag

Am Freitag gings los. Mein Flug ging um 10:20 Uhr, ich musste also bis 9:30 oder so spätestens am Gate sein. Ich stellte mir sicherheitshalber 4 Wecker zwischen 6:30 und 6:50, sodass ich spätestens um 7 losgehen konnte.

Glücklicherweise klappte das auch und ich war kurz nach 8 Uhr am Flughafen. Natürlich war das viel zu früh, aber bei dem Geld was ich dafür ausgab, wollte ich den Flug ungern verpassen. Ich nutzte die Zeit um mir noch schnell für 50 Euro ein paar Zettel mit Queen-Aufdrucken zu kaufen.

(Die ganze Reise über fiel es mir schwer mich mit dem britischen Geld zu identifizieren, denn die Haptik war ganz komisch, und warum sind die Münzen mit niedrigem Wert so unglaublich riesig? Abgesehen davon vergisst man ständig, dass das Geld ja viel mehr Wert ist als der Euro und gibt so kurzerhand einfach viel mehr aus.)

Ich war total überrascht, dass mein Flug von einem Gate ging, an dem man per Fluggastbrücke™ in das Flugzeug einsteigen kann. Bei easyjet hätte ich erwartet, dass ich mit irgendeinem klapprigen Bus zwanzig Kilometer über das Flugfeld gekarrt werde.

Tipp zum Boarding: Wenn die nette Dame am Boardingschalter die Worte "Bitte setzen sie sich hin und stehen sie erst auf, wenn ich sie zum Boarding aufrufe" spricht, sollte man unverzüglich sein Handgepäck nehmen und sich anstellen. Versucht man nämlich, ein guter Mensch wie man ist, ihren Worten Folge zu leisten, führt es dazu, dass man ganz am Ende der Reihe steht und als letzter einsteigen darf. Freie Platzwahl, juche!

Der Flug an sich gestaltete sich problemlos. Ich hörte eine Folge Build & Analyze und schwupps, schon waren wir da.

In Gatwick ging alles recht schnell, kurz den Pass kontrollieren lassen und raus. Voller Post-Landungs-Euphorie dachte ich, dass ich jetzt schön meinen Telekom-Roaming-Weekpass buchen kann und dadurch internetmäßig alles geritzt ist. Leider hätte ich wohl etwas mehr recherchieren sollen.

Nun ist es nämlich so, dass man vorher eine Smart Traveller-Tarifoption buchen muss, bevor man die Pässe buchen kann. Grandios! Das geht natürlich auch nur in dem Webinterface (zu dem man auch noch das Passwort wissen muss) und dauert natürlich auch einige Zeit, bis es aktiviert ist. Um die Geschichte abzukürzen: Ich aktivierte Smart Traveller irgendwann, allerdings ging es das ganze Wochenende über nicht und ich musste mich mit offenen WLANs und manchmal ein bisschen Roaming über Wasser halten.

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Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es mittlerweile kurz nach eins war. Auf der Webseite des Hotels stand irgendetwas von "Checkin frühstens 15 Uhr", also machte ich mich auf, London etwas zu entdecken. Ich ging einfach irgendwo lang, landete beim Buckingham Palace und ging zum St. James Park, wo ich direkt von Millionen Tauben und Eichhörnchen begrüßt wurde. Letztere waren wirklich ziemlich zutraulich und raschelten fröhlich durch das herumliegende Herbstlaub.

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Am Ende kam ich bei der Horse Guards Parade raus, glücklicherweise ohne Pferde, ging einmal im Kreis und kam am Ende wieder am Buckingham Palace heraus. Weiter durch den Green Park und schwupps, schon war ich am Piccadilly Circus. Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen und ich fühlte mich gezwungen mir einen original britischen Briten-Regenschirm zu kaufen.

Ich hatte im Kopf, dass mein Hotel in der nähe vom Oxford Circus ist, also machte ich mich als nächstes auf den Weg dort hin. Zwischendurch kam ich auch an einem T-Mobile-Laden vorbei, in dem ich mir fast eine T-Mobile UK-Simkarte geholt hätte, wenn er nicht so voll gewesen wäre.

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Um zu schauen, wo das Hotel nun genau ist suchte ich mir kurz ein offenes WLAN (die es zum Glück hier und da gab, später merkte ich, dass in den Tube-Stations auch WLAN verfügbar ist). Bolsover Street. Okay. Da fast an jeder größeren Kreuzung nette Ständer mit Karten aufgestellt sind, war es kein großes Problem das Hotel zu finden.

(Insgesamt habe ich mich über das Wochenende allerdings mehrfach verlaufen, weil ich einfach nicht damit klar kam, dass die erwähnten Karten nicht eingenordet sind, sondern in die Richtung zeigen, in die man guckt)

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Das Hotel war okay. Ein Bisschen klein und so, aber ausreichend für eine Person. Und es gab sogar eine Badewanne! Ich legte mich kurz aufs Bett und schaltete den Fernseher an, nur um festzustellen, dass das Nachmittagsprogramm genauso sinnfrei ist wie in Deutschland. Kurz darauf entschied ich mich lieber wieder los zu gehen.

Beim Hotel-Checkin hatte ich nämlich auch noch eine kleine analoge Faltkarte erhalten, die für den Rest des Wochenendes noch eine große Hilfe war.

Ich entschied mich dafür ein bisschen Tube zu fahren und mir mal alles da unten bei der Westminster Abbey anzuschauen. Also rein in die Bakerloo Line, bis zum Embarkment Pier, über die Brücke zum London Eye, zurück über die nächste Brücke zu den Houses of Parliament. Ein paar Schritte weiter ist dann auch schon die Westminster Abbey.

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Um den imposanten Anblick zu unterstreichen rissen auch die Wolken auf und die ersten Sonnenstrahlen des Tages kamen zum Vorschein. Ich lief immer der Sonne entgegen, kam wieder an der Victoria Station vorbei und landete in Chelsea. Ich wanderte so umher, ging mal links, mal rechts und kam am Sloan Square an.

So langsam begann es zu dämmern und ich warf einen Blick auf meinen neuen Freund, die Karte. Eigentlich taten mir auch die Füße schon ein Bisschen weh, ich legte die Idee einfach die nächste Tube-Station zu verwenden aber trotzdem beiseite und dachte mir, dass ich ja erstmal noch zum Hyde Park gehen könnte.

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Also schön die Sloan Street nach Norden. Vorbei an tausend teuer aussehenden Klamottenläden, hunderten Sportwagen und vielen Menschen. Wobei das jetzt nicht nur für diese Straße gilt. Insgesamt besteht der Verkehr in London augenscheinlich nur aus Bussen, Taxen und einer angenehmen Mischung aus Porsche, Ferrari und anderen teuren Autos.

(Und die Leute gehen alle bei Rot über die Straße. Habe mich nach kurzer Zeit daran gewöhnt einfach mitzugehen, wenn alle anderen losgehen, sonst wird man eh nur mitgedrängt.)

So. Nach ein paar Minuten war ich dann am Hyde Park und ging einmal durch. Aufgrund der späten Stunde (also naja, es war vielleicht so 18 Uhr) war da nicht mehr fürchterlich viel los. Die größte Attraktion waren einige Gänsehorden, die über die Wiese pflügten und alles fraßen, was in irgendeiner weise fressbar aussah. Ich machte vorsichtshalber einen größeren Bogen um die Tiere, aber sie schienen auch nicht sonderlich angriffslustig.

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Mittlerweile hatte ich zum zweiten Mal das Gefühl, dass ich keine Lust mehr habe zu laufen. Mein nächster Gedanke war also die nächste Tube zu suchen, noch etwas zu essen zu besorgen und danach ins Hotel zu fahren.

Das ganze gestaltete sich so, dass ich noch 10 Minuten an der Park Lane entlang ging, am Hyde Park Corner einstieg und bis zum Piccadilly Circus fuhr. Weil das alles überall ganz furchtbar interessant aussah ging ich letzendlich noch über eine Stunde alle möglichen Straßen entlang, konnte mich aber auch für nichts entscheiden und landete in einem Pret a Manger am Trafalger Square.

(Pret a Manger hat lt. Wikipedia 118 Filialen in London und ich bin mir sicher mindestens 50% davon gesehen zu haben. Dazu kommen ca. 23034 Starbucks, 1402 McDonalds und mindstens 3 Burger Kings)

Das Sandwich war so mittel und meine Lust mich auch nur noch einen Millimeter zu bewegen ging gegen null. Also machte ich mich auf den Weg zur nächsten Tube um diesmal wirklich zum Hotel zu fahren. Das machte ich dann auch. An meiner Haltestelle saß ich noch fast dreißig Minuten, weil es schön warm war und das kostenlose Wifi gut funktionierte.

Im Hotel badete ich und schaute noch etwas TV, denn das Abendprogramm war wesentlich erträglicher, denn es lief QI mit Stephen Fry! Grandios.

(Oh, das wurde lang. Was Samstag, Sonntag und Montag passierte folgt in den nächsten Tagen.)

Hallo London (2)

Wie die Zeit vergeht! Mittlerweile sind es nur noch zwei Abende bis nach London fliege. Zur Vorbereitung kaufte ich mal zwei Steckdosenadapter, einen dicken USB-Extra-Akku mit dem ich alle Geräte hoffentlich lange am Laufen halten kann und fasste alle Tipps die ich im letzten Blogpost bekam in einer Google Map zusammen.

(Wusste bis gestern nicht genau, dass man in Google Maps so geil so Karten machen kann und bis eben nicht, dass man sie so leicht embedden kann. Cool!)

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich alles schaffen werde, aber das ein oder andere werde ich mir schon anschauen. Mal gucken wie sich das Wetter entwickelt.

Auf jeden Fall danke für all die Einsendungen. Ich werde dann berichten. (Wer dringend eine Postkarte möchte, möge mir eine E-Mail schreiben und ich denke darüber nach.)