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Hallo. Ich bins! Philipp!
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Madagascar in Tecklenburg

Nachdem mir letztes Jahr die Interpretation von Der Zauberer von Oz in Tecklenburg überraschenderweise sehr gut gefallen hat, dachte ich mir, ich schaue mir das Kindermusical dieses Jahr auch an. Für 10€ kann man ja nicht viel falsch machen.

Allerdings hatte ich vorher schon gewisse Bedenken. Madagascar ist ja wieder ein Lizenz-Produkt, basierend auf den Kinofilmen, die vor gefühlten zweihundert Jahren mal aktuell und lustig waren.

Letztendlich bekam man auch ungefähr das, was man erwarten konnte. Ein paar Menschen in Tierkostümen, die ein bisschen gesungen und getanzt haben. An und für sich war das auch alles soweit okay und sicherlich auch angemessen für eine Kinder-Vorstellung. Ich, als Musical-Snob, hab natürlich schon ein bisschen was daran auszusetzen, denn es hatte einfach… keine guten Lieder. Zudem sind die Hauptcharaktere natürlich alles männliche Tiere. Es existiert zwar Gloria, das Nilpferd, aber die hat im gesamten Musical nur so drei Zeilen und, außer im Ensemble, glaube ich, gar keinen Gesangspart. Die Pinguine waren zwar zu drei vierteln weiblich besetzt, aber die hatten ja auch kaum Gesangszeit.

Aber ich will gar nicht meckern. Es war kurzweilig, nett anzuhören und anzusehen und auf jeden Fall 10€ wert, ich hatte mir, nach der sehr guten Vorstellung im letzten Jahr nur einen ähnlichen Knaller gewünscht. Wobei es vielleicht auch alles gut so ist — denn aufgrund der ganzen Lizensierung war es diesmal nicht erlaubt eine Cast-CD aufzunehmen und zu verkaufen. Wäre es also mega gut gewesen, wäre ich sehr traurig, dass ich es nicht auf CD kaufen konnte. So ist also alles irgendwie okay.

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Mozart! in Tecklenburg

Als ich davon las, dass bei den Freilichtspielen Tecklenburg in diesem Jahr Mozart! aufgeführt wird, freute ich mich sehr! Dieses Musical war auf meiner Liste der Vorstellungen, die ich mir auf jeden Fall einmal Live angucken möchte, sehr weit oben.

Mozart!

Ich muss zugeben, dass ich Mozart! damals in der, bitte verzeiht es mir, Helene Fischer Show kennenlernte und direkt sehr interessiert war. Nachdem mir Elisabeth und Rebecca von dem Komponisten-Duo Kunze/Levay schon gut gefielen, passte es natürlich auch bei Mozart. Ich hörte die verfügbaren Gesamtaufnahmen rauf und runter und konzentrierte mich natürlich sehr auf die Highlights wie Gold von den Sternen, Wie wird man seinen Schatten los? und Irgendwo wird immer getanzt.

Jahre später schaute ich auf Youtube mal eine sehr unscharfe Version von der 2015 veröffentlichten DVD um auch mal die zusammenhänge zu begreifen. Wenn man immer nur den Audiomitschnitt hört, kriegt man ja so einiges nicht mit. Beim Anschauen merkte ich schon, dass Mozart für mich nicht das überwältigende Gesamtkunstwerk ist wie Elisabeth oder Rebecca. Manche der Stücke zwischendurch sind einfach irgendwie nicht besonders stark und vor allem im zweiten Akt geht mir alles zu schnell und plötzlich ist es einfach vorbei. Die Highlights hörte ich allerdings hundertfach auf meiner Best of Musicals-Playlist. Gold von den Sternen ist einfach eins der allerbesten Musical-Songs der Welt.

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Tecklenburg

Mit der Erwartung, dass es zwischen den Highlights vielleicht etwas langweilig wird ging ich nun also in die Premiere am 16. Juni in Tecklenburg und wurde positiv überrascht.

Ich als… nicht besonders bewanderter Mensch, kenne fast niemanden von der Besetzung. Thomas Borchert, den ich sicher schonmal als Graf Krolok gehört habe spielt den Papa Mozart und die wunderbare Wietske van Tongeren als Baronin von Waldstätten sind die einzigen beiden, die ich kannte. Aber alle haben schön gesungen! Oedo Kuipers ist natürlich in meinen Gehörgängen eingebrannt als Mozart, aber Jan-Philipp Rekeszus hat das schon ganz gut gemacht, glaube ich.

Ja, also ich kann nicht viel daran aussetzen. Auch wenn es die Premiere war hat alles soweit geklappt und ich konnte keinen Fehler entdecken. Die Highlight-Lieder waren super, beim Gold gab es sogar Standing Ovations, was natürlich etwas schade ist für alle anderen Darsteller:innen in diesem Stück, aber es ist nunmal das beste Lied und Wietske hat es toll gesungen. Zwei Leute haben nach dem Song sogar ihre Sachen gepackt und sind gegangen, irgendwie konsequent, so richtig viel verpasst man danach ja nicht mehr, haha.

Das war natürlich Quatsch, denn immerhin folgen danach ja noch ein paar gute Songs. Ich gebe der Aufführung eine solide 8/10!

Einziger Kritikpunkt, wo ich aber nicht weiß, ob es bei den OG Aufführungen im Raimund-Theater nicht auch so war, vielleicht weiß das ja jemand: Immer wenn der Mozart-Darsteller ein “richtiges” Mozart-Stück “spielt”, also z.B. in der Szene, wo sie in Paris spielen, kam der Kram vom Band. Vielleicht hat es sich auch nur so angehört, keine Ahnung. Ich kann mir auch vorstellen, dass man diese komplizierten Sachen nicht mal eben so in einem Musical-Orchester abbilden kann? Vielleicht irre ich mich auch.

Ich werde es mir auf jeden Fall noch einmal anschauen. Oder auch noch zweimal, mal sehen. Gold von den Sternen kann man nicht oft genug hören.

(Achja, wir man am Foto sieht, war es nur so halb voll. Keine Ahnung, ob das daran lag, dass es die Premiere war, oder keiner mehr Lust hat Musicals zu gucken. Ich hoffe, das wird über die Zeit noch voller.)

Sidebar: The Voice Kids

Letztens spülte Spotify mir zwei Aufnahmen von The Voice Kids in die Timeline, wo ein zwei Kinder Gold von den Sternen singen. Leider beide in einer fürchterlich verkürzten Fassung, aber was soll man machen, fünf Minuten ist wohl zu lang. Jedenfalls fand ich es überraschend süß.

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